LINJAL Kennzahlenkatalog

Umstellungszeit

Name

Umstellungszeit
Adjustment Time

Bereich
Betrieb
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Allgemein ist die Umstellungszeit die Geschwindigkeit oder Zeit, die gebraucht wird, um von einer Aufgabe zu einer anderen zu wechseln. Verwendet wird sie üblicherweise für die Umstellung der Fertigungsstraße oder -anlage von einem Produkt auf ein anderes. Es kann auch für die Zeit stehen, die während eines Schichtwechsels verloren geht.

Formel

Umstellungszeit = verfügbare Nettozeit – Produktionszeit

Häufigkeit

je Änderung/ Anpassung der Produktion

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

verfügbare Nettozeit = 1000 Stunden Produktionszeit = 600 Stunden Umstellungszeit = 1000 – 600 = 400 => Großer Wert, viel Zeit (40%) muss für Umstellung verwendet werden, Optimierungsbedarf!

Typische Werte

Fallabhängig, aber je geringer desto besser

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Zeit für einen Produkt- bzw. Aufgabenwechsel

Organisatorisch
Betriebsprozesse

Stammlieferantenquote

Name

Stammlieferantenquote Regular supplier quota

Bereich
Logistik
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl gibt an, wie viele innerhalb aller Lieferanten zu den Stammlieferanten (Produkte werden regelmäßig bezogen) gehören. Je mehr Einkaufsgüter über Stammlieferanten beschafft werden kann, desto günstiger ist es in der Regel, da man häufig Rahmenverträge abschließen oder Bestellungen bei Bedarf unkompliziert ohne größere Angebotsvergleiche oder Lieferantenbewertungen abwickeln kann.

Formel

Stammlieferantenquote = Einkaufsvolumen durch Stammlieferanten *100 / Gesamt-Einkaufsvolumen

Häufigkeit

i.d.R. einmal pro Jahr

Abgrenzung

Einkaufsvolumen

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma produziert Güter, für welche sie regelmäßig bei den gleichen Lieferanten, gleiche Produkte/Rohstoffe bestellt. Natürlich werden daneben, auch andere zusätzliche Güter gekauft, beispielweise für Sonderaufträge oder unabhängig der Produktion. Ihr Einkaufsvolumen durch Stammlieferanten liegt bei 6000 Einheiten, das Gesamte Volumen beläuft sich auf 10000 Einheiten. Somit ergibt sich eine Stammlieferantenquote = 6000 *100 / 10000 = 60 %

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Bestimmung der Anzahl von wiederkehrenden Lieferanten

Organisatorisch
Lager und Logistik

Kleinbestellungsquote

Name

Kleinbestellungsquote
Small order Rate  

Bereich
Logistik
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl gibt Aufschluss über den Bestellprozess sowie innerhalb dessen die Quote an ineffizienten Kleinbestellungen. Bestellungen verursachen häufig ähnlich hohe Kosten, unabhängig vom Bestellwert. Eine hohe oder steigende Zahl an Kleinbestellungen (Faustregel: <100-150 Euro) zeigt, dass der Nutzen von Großbestellungen nicht bekannt ist oder dass es organisatorische Probleme gibt, die zu einer unnötig hohen Zahl Kleinbestellungen führt, z.B. fehlende Einkaufsregeln.

Formel

Kleinbestellungsquote = Anzahl Kleinbestellungen * 100 / Gesamtzahl Bestellungen

Häufigkeit

je nach Bedarf, i.d.R einmal pro Quartal

Abgrenzung

Stammlieferantenquote

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma vertreibt diverse Produkte, welche in verschiedenen Mengenverhältnissen eingekauft werden. Im Jahr verkaufen sie ca. 70.000 Einheiten gesamt. Sie definieren intern eine Bestellung unter 50 Einheiten als Kleinbestellung, welche etwa 600 mal im Jahr vorkommt. Daraus ergibt sich folgende Kleinbestellungsquote = 600 * 100 / 70.000 = 0,86

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig, aber je kleiner desto Besser

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Bestimmung der Anzahl von Klein(st)bestellungen in relation zu Gesamt

Organisatorisch
Lager und Logistik

Preissteigerungsrate

Name

Preissteigerungsrate
Price Increase

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Mit der Kennzahl kann geprüft werden, ob es Preissteigerungen auf breiter Front gibt oder ob sich die Preissteigerungen auf einzelne Segmente beschränken. Steigen die Preise wie im Moment in fast allen Bereichen, ist es oft sinnvoll, die Lager- und Sicherheitsbestände aufzustocken.

Formel

Preissteigerungsrate = Anteil von Beschaffungsgütern mit Preissteigerungen * 100 / Gesamtzahl Beschaffungsgüter

Häufigkeit

je nach Bedarf, i.d.R einmal im Quartal

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma bezieht von diversen Lieferanten insgesamt 4500 verschiedene Güter, bei welchen über die letzte Periode 1800 im Preis gesteigert haben. Somit ergibt sich eine Preissteigerungsrate = ( 1800 * 100 ) / 4500 = 40 %  

Typische Werte

Fallabhängig, sowie von Konjunktur und allgemeiner Marksituation

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Preissteigerung gesamt, prozentual

Organisatorisch
Controlling

Lagerzinssatz

Name

Lagerzinssatz  
Stock Interest Rate

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl gibt an, wie viel Prozent Zinsen das im durchschnittlichen Lagerbestand gebundene Kapital während der durchschnittlichen Lagerdauer kostet.

Formel

Lagerzinssatz = ( Zinssatz * durchschnittliche Lagerdauer (in d.) / 360 Tage )

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Lagerzins

Varianten

Wie in der Formel zu sehen , ist der aktuelle Lagerzinssatz maßgeblich abhängig vom Jahreszinsfuß, daher dem gegenwärtigen marktüblichen bzw. banküblichen Zinssatz.

Beispiel

Es sei folgende Situation gegeben für einen bestimmten Artikel im Lager: Durchschnittlicher Lagerbestand: 3000 Stück Einstandspreis: 50€ pro Einheit Lagerzinssatz: 0.5% Daraus ergibt sich folgende Berechnung: Lagerzinsen = (300*50*0,5) / 100 = 750 € p.a.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Lagerzinssatzes

Organisatorisch
Controlling

Lagerzins

Name

Lagerzins Stock Interest

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl gibt an, wie viel Zins dem Unternehmer während der Lagerdauer entgeht. Das Kapital ist im Lager gebunden und kann deshalb nicht verzinst werden.

Formel

Lagerzinsen = ( durschschnit. Lagerbestand * Lagerzinssatz ) / 100

Häufigkeit

je nach Bedarf, i.d.R. einmal pro Quartal oder Jahr

Abgrenzung

Lagerzinssatz

Varianten

 

Beispiel

Ein Unternehmen hat einen durchschnittlichen Lagerbestand von 3000 Einheiten sowie ein Lagerzinssatz von 6%. Lagerzinsen = ( 3000 * 0,06) / 100 = 1,8

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des durch Bindung entgangenen Zinses

Organisatorisch
Controlling

Einkaufsvolumen

Name

Einkaufsvolumen   Buying Volume

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Wenn eine Firma die Einkaufspreise oder Beschaffungskosten bei einzelnen Lieferanten senken möchte, so muss der Einkauf entweder günstigere Lieferanten suchen oder die Verträge mit bestehenden Lieferanten neu und besser verhandeln.

Um hierfür einen Überblick zu schaffen, wird das Einkaufsvolumen errechnet. Es gibt an, in welchem Umfang wertmäßig bei einem einzelnen Lieferanten sowie in der Summe über alle Lieferanten eingekauft wurde (in relation zum Umsatz)

Formel

EkV = Einkaufsvolumen * 100 / Umsatz

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal pro Quartal oder Jahr

Abgrenzung

 

Varianten

Mengenkomponente (z.B. Einkaufmenge * 100 / Absatzmenge) Volumenkomponente (Einkaufsvolumen in Euro * 100 / Umsatz). Durch diese Unterteilung, lässt sich besser erkennen, woher Veränderungen kommen.

Beispiel

Ein Unternehmen kauf von Lieferant X 400.000 Einheiten benötigtes Material und erzielt einen Jahresumsatz von 60 Mio. € Daraus ergibt sich für den Lieferant X ein EkV = 400.000* 100 / 60.000.000= 0,6%    

Typische Werte

Grundsätzlich sollte das Einkaufsvolumen im Verhältnis zum Umsatz konstant bleiben oder über mehrere Jahre sogar sinken. Steigt das Einkaufsvolumen über einen längeren Zeitraum schneller als der Umsatz, ist das oft ein Gefahrensignal. Wird nichts unternommen, sinken Rohertrag und Gewinn.

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Einkaufsvolumens

Organisatorisch
Controlling

Lagerbestandsgenauigkeit

Name

Lagerbestandsgenauigkeit   Stock Accuracy

Bereich
Logistik
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Lagerbestandsgenauigkeit gibt an, wie groß der Unterschied zwischen der im Warenwirtschaftssystem vorhandenen Ware und der tatsächlich vorhandenen Ware im Lager ist. Im Idealfall ist der Unterschied 0. Kommt es zu Diskrepanzen, sind im ERP-System zu viele oder zu wenige Waren erfasst als tatsächlich im Lager vorhanden sind.

Formel

Lagerbestandsgenauigkeit = Anzahl der im ERP-System erfassten Ware – Anzahl der tatsächlich vorhandenen Ware

Häufigkeit

Je nach Bedarf, i.d.R. einmal pro Monat/ Quartal

Abgrenzung

Lagerintensität Lagerreichweite

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma produziert verschiedene Produkte und hält diese in einem großen Lager. Nach der Produktion wurden im ERP zwar 1000 Produkte erfasst, nach einer Zählung befinden sich im Lager jedoch nur 975. Lagerbestandsgenauigkeit =  1000 – 975 = 25

Typische Werte

in der Regel lassen sich kleine Ungenauigkeiten nicht vermeiden (aber abhängig von Mengen-Modell)

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des tatsächlichen Lagerbestands

Organisatorisch
Lager und Logistik

Inventar-Umsatz-Verhältniss

Name

Inventar-Umsatz-Verhältnis Inventory Sales Ratio  

Bereich
Controlling
Logistik
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Ein weitere wichtige Logistik-Kennzahl ist das Inventar-Umsatz-Verhältnis. Dieses zeigt an, wie hoch der Anteil der tatsächlich verkauften Ware am Gesamtwarenbestand ist. So lässt sich bewerten, ob ein Übervorrat vorhanden ist.

Formel

Inventar-Umsatz-Verhältnis = Anzahl der verkauften Waren / Anzahl der Waren im Lager

Häufigkeit

je nach Bedarf, idR. einmal pro Monat bzw. Quartal

Abgrenzung

Lagerkosten Lagerumschlagshäufigkeit

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma die Tische Produziert, verkauft in der Woche ca  100 Stück, produziert etwa 200 und hat eojen Lagerbestand von 1000. Inventar-Umsatz-Verhältnis = 100/ 1000 = 0,1  

Typische Werte

Fallabhängig bzw. Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Anteils der verkauften Waren am Gesamtbestand

Organisatorisch
Lager und Logistik

Lagerreichweite

Name

Lagerreichweite
Stock Range

Bereich
Logistik
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Kehrwert der Lagerumschlagshäufigkeit ist die Lagerreichweite. Sie gibt an, wie hoch die interne Versorgungssicherheit durch eigene Bestände ist. An ihr kann man ablesen, wie lange der Bestand noch ausreicht, um die bereits eingegangenen Bestellungen zu erfüllen. Man berechnet sie so:

Formel

Lagerreichweite = 1 / Lagerumschlagshäufigkeit

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Lagerumschlagshäufigkeit

Varianten

Es kann auf auf kürzere Perioden Gerechnet werden, beispielweise auf einen Tag: Lagerreichweite = durchschnittlicher Lagerbestand / Bedarf pro Tag  

Beispiel

Ein Unternehmen hat 1000 Einheiten eines Rohstoffs vorliegen und benötigt pro Tag 100 Stück für die Produktion. somit Reicht der Lagerbestand noch für 10 Tage.  

Typische Werte

Fall- und Branchenahängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Lagerreichweite

Organisatorisch
Lager und Logistik