Fehlzeitenquote

Name

Fehlzeitenquote

Absence Rate

Bereich
Personal
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Fehlzeitenquote (Abwesenheitsquote), ausgedrückt in Prozent, setzt sich aus den Fehlzeiten geteilt durch die Sollarbeitszeit zusammen. In der Praxis wird unter der Fehlzeitquote die Quote des Krankenstands verstanden. Der Arbeitgeber übernimmt, bei Abwesenheit seines Mitarbeiters durch Krankheit, in den ersten sechs Wochen die Lohnfortzahlung. Im Anschluss übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung einen Prozentsatz des letzten Bruttogehalts. Für den Arbeitgeber entstehen durch die Krankheit Kosten, für die er aber keine entsprechende Arbeitsleistung erhält. Langzeiterkrankungen werden in der Regel nicht berücksichtigt, da keine Verpflichtung zur Lohnfortzahlung mehr besteht.
Eine steigende Fehlzeitenquote kann durch Epidemien (z.B. Grippewelle)/Pandemien (z.B. Corona) ausgelöst werden. Sie sind hier aber in der Regel zeitlich begrenzt. Sie kann aber auch auch ein Indikator für auftretende Probleme in den Betrieben oder Abteilungen sein. Es gilt hier diese frühzeitig zu erkennen, die Gründe herauszufinden und gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen.

Formel

Fehlzeitenquote = ( Fehlzeiten / Sollarbeitszeit ) * 100%

Fehlzeit:
Zeit die ein Mitarbeiter in Abwesenheit verbringt. Hierbei kann zwischen

  • unentschuldigtes/ grundloses Fehlen (Absentismus)
  • Krankenstand (Krankheitsbedingt)
  • sonstige Fehlzeiten (Fortbildung, Kuren, Sonder-/Zusatzurlaub)

unterschieden werden

Sollarbeitszeit:
Mitarbeiter muss bei zB. 40 Std. Woche 40 Std. arbeiten

Häufigkeit

Monatlich, Jährlich

Abgrenzung
Varianten

Bezogen auf:

einzelne Mitarbeiter

Arbeitstage (Resourceneinsatz)

Beispiel

In einem Betrieb ergeben sich in einem Jahr Fehlzeiten von 870 Stunden. Die Sollarbeitszeit aller Mitarbeiter beträgt 80.340 Stunden. Daraus ergibt sich für die Fehlzeitenquote= 870/80.340= 1,08 %

Typische Werte

Im Jahr 2020 betrug die durchschnittlichen Fehlzeit (Kranknstand) in der gesetzlichen Krankenversicherungen 4,3%.

Anwendung
Fachlich

Bei Konzentration auf Betriebe/Abteilungen Indikator für

Mängel im Management (z.B.schlechter Führungsstil, häufiger Vorgesetztenwechsel)

Mängel am Arbeitsplatz (Lärm, Schmutz usw.)

fehlende Motivation

Stressbelastung, Leistungsdruck, Unter- bzw. Überforderung

private Umstände

 

Organisatorisch
Management
  • Geschäftsführung
Personalmanagement

Kostenabweichung

Name

Kostenabweichung
cost variance

Bereich
Projekte
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Bei der Kostenabweichung wird die Differenz zwischen bestimmten Soll-, Ist- und Plankosten bestimmt. Sie kann sowohl positiv als auch negativ sein. Die Darstellung der Kostenabweichung variiert je nach Form der Plankostenrechnung. Es existiert neben der Planungsphase eine Kontrollphase, die die Feststellung von Abweichungen und deren Analyse durchführt. Sämtlich Abweichungen im Projekt sind von Bedeutung. Neben den finanziellen auch die, die aus reinen Leistungsvergleichen oder durch die Marktbeobachtung entstehen. Das Projektmanagement muss mit den Kostenabweichungen angemessen umgehen, damit es nicht zu extremen internen bzw. externen Reaktionen kommt. Dadurch würde sich die Qualität mindern oder die Terminpläne aus dem Ruder laufen.

Formel

\text {Kostenabweichung (CV)} = \text{Fertigstellungswert (EV)} - \text{Istkosten (AC)}

Häufigkeit

Wöchentlich
Die Häufigkeit der Erhebung hängt maß­geblich vom Projektvolumen ab.

Abgrenzung
Varianten
Beispiel

Im Rahmen eines Projektes soll eine Fachanwendung entwickelt werden, dazu werden drei Auszubildende hinzugenommen (5 EUR/h). Die Fachanwendung ist nur zu 1/5 bearbeitet. Die Hardware war 30% teurer als erwartet, d. h. die Gesamtkosten für das Gewerk belaufen sich auf 130 EUR. Die Istkosten (AC) errechnen sich damit zu: AC=3*20 EUR (3 Stunden Facharbeiter) + 3*3*5 EUR (3 Auszubildende à 3 Stunden) + 1/5 (130% * 100 EUR) (Kosten für die Hardware) = 131 EUR. Der EV für 1/5 Fertigstellungsgrad beträgt: EV = 1/5 (100EUR geplanter Arbeitslohn + 100 EUR geplante Kosten für Hardware) = 40 EUR. Damit ergibt sich nach drei Stunden eine negative Abweichung vom Kostenplan (CV) von:
CV = EV – AC = (-91 EUR)

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich
  • Bewertung des Projektfortschritts
Organisatorisch
Projekt
  • Projektcontrolling
  • Projektleiter
  • Projektmanagement
  • Projektteam

Zeiteffizienz

Name

Zeiteffizienz
scheduled performance index

Bereich
Projekte
  • Projektcontrolling
  • Projektmanagement
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Zeiteffizienz spiegelt den zeitlichen Vorsprung bzw. Verzug gegenüber dem Plan wieder. Dazu wird der Quotient aus Leistungswert und Plankos­ten gebildet. Die Zeiteffizienz ist Teil eines ganzen Kanon an Kennzahlen aus der Leistungswertanalyse. Ist der Zeitwert größer Null, dann ist das Projekt schneller als geplant. Der Zeitwert ist eine aufwandsbezogenen Kennzahl. Sie spiegelt also nicht die Termintreue wieder.

Formel

\text {Zeiteffizienz (SPI)} = \frac {\text{Leistungswert (EV)}}{\text{Plankosten (PC)}}

Häufigkeit
Wöchentlich
Die Häufigkeit der Erhebung hängt maßgeblich vom Projektvolumen ab.
Abgrenzung
Zeiteffizienz in der Geschäftsprozessanalyse:
\text {Zeiteffizienz} = \frac {\text{Bearbeitungszeit}}{\text{Durchlaufzeit}}100\%
Termintreue:
Ausdruck für die pünktliche Abarbeitung

Varianten
Beispiel

Im Rahmen eines Projektes soll durch einen Dienstleister eine kleine Fach­anwendung entwickelt werden und die notwendige Hardware zur Verfü­gung gestellt werden. Die Arbeit teilt sich in Konzeption (100 Stunden), Ent­wicklung (150 Stunden), Qualitätssicherung (100 Stunden) und Aufbau der Umgebung inklusive Installation (50 Stunden) auf. Die Konzeption konnte in 75 Stunden fertiggestellt werden.
Der Leistungswert ist somit 1/3 * 300h * 80 Euro/h = 8000 Euro und die Plankosten sind 75h * 80 Euro/h = 6000 Euro.
Die Zeiteffizienz ist somit: SPI = 8000 / 6000 = 1,33.
Das Projekt ist also schneller (hat weniger Ressourcenverbrauch) als er­wartet.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich
  • Bewertung des Projektfortschritts
Organisatorisch
Projekt
  • Projektcontrolling
  • Projektmanagement

Velocity

Name

Velocity
Geschwindigkeit

Bereich
Projekte
  • Agile Projekte
  • Projektmanagement
Typ
Trendzahl
Beschreibung

Die Velocity ist eine Kennzahl aus dem agilen Projektmanagement. Sie bil­det die erledigten Aufgaben innerhalb eines Zeitintervalls ab. Wichtig für ein agiles Entwicklungsteam ist es, eine valide Vorhersage machen zu können, welche Arbeit in einer Iteration umsetzbar ist. Um die Velocity bestimmen zu können, werden die im Intervall abgearbeiteten Story Points (SP), die die Größe und Komplexität der Aufgaben darstellen, herangezogen. Eine konti­nuierliche Betrachtung der Velocity setzt gleichbleibende Intervalle voraus. Die Länge variiert je nach Team, bei Scrum entspricht sie in der Regel der Länge eines Sprints. Ist eine Iteration beendet, wird aus den umgesetzten Aufgaben bzw. den zugehörigen Story Points (SP) die Velocity ermittelt und festgehalten. Daraus lassen sich Aussagen zur notwendigen Zeit für die Ab­arbeitung des Product Backlogs ableiten oder man kann daran die Entwick­lung der Team-Performance nachvollziehen.

Formel

Velocity = Anzahl abgearbeiteter Story Points pro Iteration

Häufigkeit

gewählte Intervalllänge bzw. Sprintlänge

Abgrenzung

 

Varianten

relative Geschwindigkeit: \text {relative velocity} = \frac {\text{velocity}}{\text{average velocity}}

Ø Geschwindigkeit: \text {{{\O{}}} velocity} = \frac {\text{Anzahl abgearbeiteter SP}}{\text{Summe aller bereits umgesetzten SP}}

bezogen auf:
Teams
Organisationsbereiche
Beispiel

Ein Entwicklerteam schafft 50 Story Points pro Sprint. Damit ergibt sich eine Velocity von 50.

Typische Werte

Die Velocity hängt stark von der Intervalllänge und der Komplexität und Größe der Arbeitspakete ab.

Anwendung
Fachlich
  • Schätzung der Dauer für die Ab­arbeitung des Product Backlogs
  • Bewertung der Umsetzungs­geschwindigkeit
  • Bewertung der Effizienz
Organisatorisch
Management
Projekt
  • Projektleiter
  • Projektsponsor / -owner
  • Projektteam
  • Scrum Master

Fertigstellungswert

Name

Fertigstellungswert (Arbeits-, Leistungswert)
earned value

Bereich
Projekte
  • Projektcontrolling
  • Projektmanagement
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Fertigstellungswert stellt den Fortschritt von Projekten dar. Er ist unter anderem in der DIN 69901 Norm (Projektmanagement) definiert und be­schreibt den Grad der Fertigstellung gewichtet mit dem geplanten Projekt­budget. Der Fertigstellungswert ist Teil eines ganzen Kanon an Kennzahlen aus der Leistungswertanalyse. In der reinen Form berücksichtigt die Kenn­zahl nur das geplante Budget und den Fertigstellungsgrad gegenüber der im Projektplan vorgesehenen Pakete. Dementsprechend werden überzo­gene Budgets und fehlende Plangrößen nicht berücksichtigt (oder erst bei der nächsten Neuplanung). Sollen solche Veränderungen und Abweichun­gen ausgedrückt werden, so wird in der Leistungswertanalyse Kennzahlen wie die Zeiteffizienz verwendet.

Formel

\text { Fertigstellungswert (EV) }=\text { Projektbudget } \times { \text { prozentualer Projektfortschritt (in Euro) }

Häufigkeit

Wöchentlich
Die Häufigkeit der Erhebung hängt maßgeblich vom Projektvolumen ab.

Abgrenzung

 

Varianten
Beispiel

Im Rahmen eines Projektes soll durch einen Dienstleister eine kleine Fach­anwendung entwickelt werden und die notwendige Hardware zur Verfü­gung gestellt werden. Die Arbeit teilt sich in Konzeption (100 Stunden), Entwicklung (150 Stunden), Qualitätssicherung (100 Stunden) und Aufbau der Umgebung inklusive Installation (50 Stunden) auf. Der Stundensatz wird mit einer Pauschale von 80 Euro angesetzt. Investitionen (Betriebsumge­bung) fallen mit einem Volumen von 3000 Euro an.
Damit ergibt sich ein Budget von (100 h + 150 h + 100 h + 50 h) * 80 Euro/h + 3000 Euro = 35000 Euro. Nach Fertigstellung der Konzeption, was 75 Stunden gedauert hat, sind gegenüber der Planung 25% der Gesamt­leistung erbracht. Der Fertigstellungswert beträgt 35000 * 25% = 8750 Euro. Dieser Wert ist unabhängig davon wieviel Zeit tatsächlich für die Konzeption gebraucht wurde.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Bewertung des Werts des Projektfortschritts

Organisatorisch
Projekt
  • Projektcontrolling
  • Projektmanagement