Lagerintensität

Name

Lagerintensität
Stock intensity

Bereich
Finanzen
  • Liquidität
  • Rentabilität
Logistik
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Lagerintensität (auch Vorratsintensität genannt) ist eine  Kennzahl im Bereich der Lagerhaltung. Sie gibt Aufschluss über das Kapital, das in Form des Lagerbestandes gebunden ist. Insbesondere in vorratsintensiven Branchen wie dem Einzelhandel oder dem Maschinenbau spielt diese Kennzahl eine wichtige Rolle, da eine hohe Kapitalbindung entsprechend hohe Kosten verursacht und zugleich die Liquidität und Rentabilität beeinträchtigt.

Formel

Lagerintensität = Vorratsvermögen / Gesamtvermögen * 100

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Lagerkosten

Varianten

 

Beispiel

Die Bilanz weist Vorräte von 10.000 Euro aus. Auf der Aktiva-Seite deiner Bilanz steht ein Gesamtvermögen von 80.000 Euro.

Lagerintensität = 10.000€ / 80.000€ * 100 = 12,5%
Typische Werte

Von „vorratsintensiv“ wird in diesem Zusammenhang bei einer Lagerintensität von über 25 % ausgegangen.

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Mittelbindung durch Rohstoffe

Organisatorisch
Controlling
Lager und Logistik

„Säure Test“

Name

„Säure Test“   Quick Ratio  

Bereich
  • Liquidität
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Quick Ratio (Liquidität 2. Grades) beschreibt die Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln und kann ein Indikator für die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sein. Daher ist sie eine Kennzahl, die zur Bewertung der Unternehmensliquidität verwendet werden kann.

Formel

Quick Ratio = (Bargeld + Forderungen + Kurzfristige Investitionen) / Laufende Verbindlichkeiten

Häufigkeit

ja nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

Für die Ermittlung der Quick Ratio werden die liquidesten Vermögenswerte (Geldmittel, Wertpapiere und kurzfristige Forderungen) ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Abhängig von der Berechnungsmethode kann das Ergebnis ein Prozentsatz oder ein Dezimalwert sein.

Beispiel

Ein Unternehmen hat zwei Kunden. Jeder der Kunden hat derzeit offene Forderungen von 500.000 Euro. Ein weiteres Unternehmen bedient dagegen 20 Kunden, von denen jeder 50.000 Euro an Forderungen offen hat. Beide Unternehmen weisen damit in der Bilanz 1.000.000 Euro Forderungen aus. Ein Forderungsverlust würde bei dem ersten Unternehmen jedoch deutlich schwerer wiegen.

Typische Werte

100 % – 120 % bzw. 1,0 – 1,2

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der aktuellen Liquidität eines Unternehmens

Organisatorisch
Finanzmanagement

Cashflow

Name

Cashflow

Geldfluss

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl zur Unternehmenssteuerung bei angespannter Liquidität und ist ein Indikator für die Innenfinanzierungskraft des Unternehmens. So ist er auch für Ihren Banker eine sehr relevante Zahl zur Beurteilung der Bonität Ihres Unternehmens. Der Cashflow ist – einfach gesagt – nichts anderes als eine Darstellung, woher das Geld im Unternehmen gekommen und wofür es verwendet wurde.

Formel

Berechnungsformeln gibt es für die Cashflow viele. In der Grundstruktur wird der Cashflow wie folgt berechnet:

Cashflow =
Jahresüberschuss
+ Abschreibungen
– Zuschreibungen
+ Veränderung der Rückstellungen
= Cashflow

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Zur Berechnung des Cashflow gibt es diverse Möglichkeiten ( direkte & indirekte Methode, Investitionstätigkeiten, und viele mehr )

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Geldflusses

Organisatorisch
Finanzmanagement

Gewichtete durchschnittliche Tage bis zur Zahlung

Name

Gewichtete durchschnittliche Tage bis zur Zahlung

Weighted Average Days to pay (WADP)

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

“WAPD (Weighted Average Days to Pay) bestimmt die Anzahl der Tage die ein Kunde oder ein Unternehmen für Zahlungen benötigt. Hierbei werden auch Zuspät-Zahlungen in Betracht gezogen. Der Durchschnitt der WAPD wird durch den Zahlungsbetrag gewichtet, d.h dass größere Geldbeträge mit einer längeren Zahlungsperiode schwerer in die Gewichtung fallen. WAPD gibt somit Hinweise, wie lange es durchschnittlich dauert bis eine Rechnung vollständig bezahlt ist.
Die Kennzahl gibt an welche Rechnungen sich negativ auf den Cashflow auswirken, indem diese entweder nicht rechtzeitig bezahlt wurden oder weil große Rechnungen noch ausstehen. Diese Einsicht ermöglicht Unternehmen ihre Kreditpolitik genauer zu bestimmten und möglicherweise restriktive Zahlungsbedingungen einzuführen. Des Weiteren dient WADP auch dazu überfällige Debitoren anhand des Rechnungswerts zu identifizieren und zu kategorisieren.
Sie unterscheidet sich von WAPT in dem statt des Fälligkeitsdatums das tatsächliche Zahlungdatum genommen wird.“

Formel

WADP [Tage] = (Zahlungsdatum – Rechnungsdatum) x (Rechnungsbetrag / Gesamtbetrag aller Rechnungen)

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Gewichtete durchschnittliche Zahlungsbedingungen (WAPT)

Varianten

 

Beispiel

„Ein Unternehmen stellt zwei Rechnungen. Die erste über 1500€ wird nach 30 Tagen bezahlt, die zweite über 500€ nach 40 Tagen.

WADP1=30x(1500€2000)=22,5~23Tage

WADP2=40x(500/2000)=10 Tage

WADPgesamt=WADP1+WADP2=33 Tage

Wenn wir das Beispiel von WAPT zu Grunde legen, ist der Wert für WADP geringer als für WAPT. Die kleinere Rechnung über 500€ wurde zwar zu spät bezahlt. Das wird aber durch die frühe Zahlung der großen Rechnung kompensiert.“

Typische Werte

So kurz wie möglich. Sie sollte den WAPT Wert nicht überschreiten.

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für die Liquiditätsbindung

Organisatorisch
Finanzmanagement

Gewichtete durchschnittliche Zahlungsbedingungen

Name

Gewichtete durchschnittliche Zahlungsbedingungen

Weighted Average Payment Terms (WAPT)

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

WAPT (Weighted average payment terms) zeigt die durchschnittliche Zahlungsbedingung auf ausstehenden Rechnungen an. Sie berücksichtigt den ausstehenden Rechnungsbetrag sowie die Anzahl der Tage, die dem Debitor angeboten werden, um die Rechnung zum Fälligkeitsdatum zu bezahlen. Die Kennzahl gibt an welche Rechnungen sich negativ auf den Cashflow auswirken, indem zu große Zahlungsziele gewärt wurden. Diese Einsicht ermöglicht Unternehmen ihre Kreditpolitik genauer zu bestimmten und möglicherweise restriktive Zahlungsbedingungen einzuführen.
Viele Firmen haben Standardwerte für das Zahlungsziel.

Formel

WAPT [Tage] = (Fälligkeitsdatum – Rechnungsdatum) x (Rechnungsbetrag / Gesamtbetrag aller Rechnungen)

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Gewichtete durchschnittliche Tage bis zur Zahlung (WADP)

Varianten

 

Beispiel

„Ein Unternehmen stellt zwei Rechnungen. Die erste über 1500€ mit einem Zahlungsziel von 40 Tagen, die zweite über 500€ mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen.

WAPT1=40x(1500/2000)=30Tage

WAPT2=30x(500/2000)= 7,5Tage

WAPTgesamt=WAPT1+WAPT2=37,5Tage

Typische Werte

So kurz wie möglich. Hohe Werte haben einen negative Effekt auf die Liquidität, indem für hohe Rechnungen zu lange Zahlungsziele eingeräumt werden.

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für die Liquiditätsbindung

Organisatorisch
Finanzmanagement

Kreditorenlaufzeit

Name

Kreditorenlaufzeit

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Mithilfe der Kreditorenlaufzeit wird der Zeitraum ermittelt, der zwischen dem Rechnungseingang und der Bezahlung liegt. Die Kreditorenlaufzeit kann auch als „Lieferantenziel“ bezeichnet werden. Sie gibt somit Auskunft über die Zahlungsgeschwindigkeiten eines Unternehmens von Lieferantenverbindlichkeiten. Die Kennzahl ist am aussagekräftigsten, wenn man die durchschnittlichen Verbindlichkeiten und den Materialaufwand (Roh., Hilfs- und Betriebsstoffe + bezogene Leistung) der letzten 12 Monate betrachtet. Die Kreditorenlaufzeit sollte größer als die Debitorenlaufzeit sein.

Bei einer niedrigen Kreditorenlaufzeit ist zu prüfen, ob diese durch Ausnutzung von Skonti für frühe Bezahlung zu Stande gekommen ist oder ob andere Gründe dafür verantwortlich sind (z.B. Marktmacht des Lieferanten). Eine hohe Kreditorenlaufzeit kann auf Liquiditätsprobleme hindeuten.

Formel

\text {Laufzeit in Tagen} = \frac {\text{durchschnittliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen}}{ \text{Materialaufwand}}360

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung
Varianten
bezogen auf:
Finanzen
Perioden
Beispiel

Ein Unternehmen hat im Jahr durchschnittlich 1,4 Millionen € Verbindlichkeiten und 12 Millionen € Materialaufwandskosten. Der Vorstand möchte wissen, wie lang die durchschnittliche Zahlungsperiode für die anfallenden Rechnungen ist.

\text {Laufzeit in Tagen} = \frac {\text{1,4 Millionen Euro}}{ \text{12 Millionen Euro}}360=42

Typische Werte

30 bis 60 Tage

Anwendung
Fachlich
  • Indikator für Zahlungsverhalten
  • Kennzahl für Finanzen
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung

Cash-to-Cash Cycle Time

Name

Cash-to-Cash Cycle Time

Bereich
  • Liquidität
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Cash-to-Cash Cycle Time (CtCCT) misst die Kapitalbindung des Unternehmens. Es ist die Zeit zwischen der Bezahlung der Herstellkosten (Zulieferer, Personal und sonstiger Kosten) und der Bezahlung der Leistung durch den Kunden. Sie beschreibt wie lange die Liquidität eines Unternehmens gebunden ist und nicht für andere Aufgaben zur Verfügung steht.

Formel

\ CtCCT = \varnothing Lagerdauer + Debitorenumschlag - Kreditorenumschlag

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Kann durch Optimierung der Zahlungsziele der Lieferanten und der Kunden verringert werden.

Varianten

Absolute Werte für Kunden und Lieferanten, Durchschnittswerte

Beispiel

Ein Technik-Großhändler kauft Hardware bei einem Zulieferer für 5.000 EUR ein. Der Zulieferer gewährt ein Zahlungsziel von 14 Tagen (d. h. der Großhändler muss die Rechnung erst nach 14 Tagen bezahlen). Bei einer durchschnittlichen Lagerdauer von 30 Tagen (bis die Hardware dem Einzelhandel verkauft wird) – besitzt der Einzelhändler ein Zahlungsziel von 10 Tagen.

So entsteht ein Cash-to-Cash-Cycle von:
Cash-to-Cash Zeit (Tage) = 30 Tage + 10 Tage – 14 Tage = 26 Tage

Das bedeutet, der Großhändler muss für den Zeitraum von 26 Tage den Preis von 5.000 EUR vorfinanzieren.

Typische Werte

So kurz wie möglich. Kann auch negativ sein, wenn der Zahlungseingang des Kunden vor der Bezahlung des Lieferanten erfolgt (langes Lieferanten-Ziel)

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für Liquiditätsbindung

Organisatorisch
Finanzmanagement