Einsparungen durch Einkauf

Name

Einsparungen durch Einkauf Savings through procurement

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl reflektiert die Differenz zwischen dem budgetierten und dem tatsächlich realisierten Einkaufswert für Waren und Dienstleistungen und zeigt damit die Effektivität der Einkaufsabteilung bei der Kostenreduktion. Diese Einsparungen können durch verschiedene Maßnahmen erzielt werden, darunter Preisverhandlungen, Bündelung von Bestellungen, Auswahl günstigerer Lieferanten ohne Qualitätsverlust, oder auch durch Ausnutzung von Frühbucherrabatten und Sonderrabatten.

Formel

Budgetierter Einkaufswert−Tatsächlicher Einkaufswert

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Cost-Income-Ratio

Varianten

 

Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen plant, bestimmte Komponenten für die Produktion zu einem Budget von 200.000 Euro zu kaufen. Durch geschickte Verhandlungen und die Wahl eines anderen Lieferanten, der dieselbe Qualität zu einem niedrigeren Preis anbietet, werden diese Komponenten jedoch für 180.000 Euro erworben. Die Einsparungen durch Einkauf würden somit 20.000 Euro betragen.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Einsparungen durch strategisches Einkaufen

Organisatorisch
Controlling

Verfügbarkeit

Name

Verfügbarkeit
availability

Bereich
Betrieb
Prozessmanagement
  • Service Level Management
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Verfügbarkeit ist eine der zentralen Kenngrößen aus dem Service Man­agement. Sie beschreibt den Zeitanteil innerhalb eines definierten Zeit­raums (Servicezeit), in dem ein System oder ein Service zur Verfügung steht. In der Regel gehen geplante „Downtimes“ (z.B. Wartungsfenster) nicht zu Lasten der Verfügbarkeit.
Die Verfügbarkeit ist ein wesentlicher Bastandteil von Servicevereinbarun­gen. Bei ihrer Definition werden neben der prozentualen Größe häufig auch Obergrenzen für die Anzahl und die Einzeldauer von Nichtverfügbarkei­ten innerhalb eines Betrachtungszeitraums definiert.

Formel

\text {Verf\"ugbarkeit} = 1 - \frac {\sum{\text{Ausfallzeiten}}}{\text{Servicezeit}}100\%

Häufigkeit

Monatlich
Jährlich

Abgrenzung

Up- und Downtime
Servicezeit

Varianten
bezogen auf:
Service
Komponente
Beispiel

Ein Service ist als 24×7 definiert. Das heißt, er kann an sieben Tagen pro Woche jeweils rund um die Uhr genutzt werden. Gleichzeitig wird ein mo­natliches Wartungsfenster von jeweils 4 Stunden definiert. Die Servicezeit beträgt dann also:
365,25 Tage * 24 Stunden – 12 * 4 Stunden = 8502 Stunden.
Der Service fällt innerhalb eines Jahres vier mal ungeplant aus (2h, 6h, 1h, 5h). Damit ergibt sich:
\text {Verf\"ugbarkeit} = 1 - \frac {\sum{\text{2h + 6h + 1h + 5h}}}{\text{8502h}}100\% = 99,84\%

Typische Werte

Als Standardverfügbarkeit (Verfügbarkeitsklasse VK0) gilt heute 95%. Dabei ist eine Ausfallzeit von etwa einem Tag pro Monat zulässig. Ab einer Verfüg­barkeit von 99,99% wird von Hochverfügbarkeit gesprochen. Bei solchen Systemen oder Services dürfen Ausfälle nicht länger als fünf Minuten im Mo­nat oder 53 Minuten im Jahr betragen.
VK 0 = 95%, VK 1 = 99%, VK 2 = 99,9% (erhöhte Verfügbarkeit), VK 3 = 99,99% (Hochverfügbarkeit), VK 4 = 99,999% (Höchstverfügbarkeit), VK 5 = 1 (Desaster-Tolerant)

Anwendung
Fachlich
  • Maßzahl für die Servicenutzbarkeit und -qualität
  • Indikator für die Benutzer­zufriedenheit
Organisatorisch
Prozessmanagement
  • Incident Management
  • Service Level Management
  • Service Request Management
Supplier Management

Durchschnittliche Lösungszeit

Name

Durchschnittliche Lösungs­zeit
average solution time

Bereich
Prozessmanagement
  • Incident Management
  • Service Desk
  • Service Request Management
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Lösungszeit ist eine zentrale Kenngröße für den Service Desk und damit auch für das Incident und Service Request Management. Sie beschreibt die Dauer zwischen der Aufnahme einer Störungsmeldung oder eines Service Requests und dessen Lösung bzw. Abarbeitung. Geht man von einem üb­lichen Statusverlauf aus (Neu – Zugewiesen – In Bearbeitung – Gelöst – Ge­schlossen), dann beschreibt die Lösungszeit den Zeitraum vom erstmaligen Setzen des Status Zugewiesen, bis zum letzten Gelöst-Zustand. Die Zeit wird dabei auf die in der Servicevereinbarung hinterlegten Servicezeiten redu­ziert. Zeiten außerhalb der Servicezeiten werden also nicht der Lösungszeit hinzugerechnet. Die durchschnittliche Lösungszeit unterscheidet sich stark nach Art der Services und den gewählten Prioritäten. Deshalb ist eine ent­sprechende Auswertung sinnvoll.

Formel

\text {Durchschnittliche L\"osungszeit} = \frac {\sum{\text{L\"osungszeit}}}{\text{Anzahl Tickets}}

Häufigkeit

Monatlich

Abgrenzung
Varianten
bezogen auf:

Service
Klassifizierung (Kategorie und Prio­rität)

Beispiel

In einem sehr vereinfachten Beispiel für einen Service Desk werden drei Tickets mit einer Lösungszeit von 90 Min; 6 Stunden und 20 Minuten; und 2 Tage 3 Stunden und 12 Minuten erledigt. Die Zeiten sind bereits auf die Servicezeit bezogen. Damit ist die durchschnittliche Lösungszeit:
\frac {\text{1,5h + 6,33h + 51,2h}}{\text{3}} = 19,68h

Typische Werte

Die zu erwartenden Zeiten hängen sehr stark von der Art der Services ab. Umfangreiche Service Requests können im Schnitt durchaus mehrere Wo­chen dauern, wohingegen hochpriore Störungen in der Regel in zwei Stun­den gelöst sind.

Anwendung
Fachlich

Indikator für

  • die Leistungsfähigkeit der Pro­zesse
  • die Benutzerzufriedenheit
  • den Dokumentations- und Quali­fikationsstand im Service Desk
  • die Heterogenität der Anfragen
Organisatorisch
Customer Relationship Management
Prozessmanagement
  • Incident Management
  • Service Level Management
  • Service Request Management
Supplier Management

Erstlösungsquote

Name

Erstlösungsquote
first time resolution rate

Bereich
Prozessmanagement
  • Incident Management
  • Service Desk
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Erstlösungsquote ist eine der wichtigsten Kennzahlen für den Service Desk und damit auch für das Incident Management. Sie drückt aus, welcher Anteil der gemeldeten Störungen oder (vollständiger) der Vorfälle ohne wei­tere Eskalation gelöst bzw. behandelt wird. Gerade bei der Aufnahme von Störungen in einem klassischen Call Center ist eine hohe Erstlösungsquote wichtig, da sie das Benutzererlebnis wiederspiegelt. Wird der Vorfall nicht direkt gelöst, bedeutet das für den Anrufer in der Regel, dass er weitergelei­tet oder zurückgerufen wird. So drängt sich ggf. das Gefühl auf, dass die Mitarbeiter im Service Desk nicht die ausreichende Kompetenz besitzen und als „Durchlauferhitzer“ nur zusätzliche Zeit und Ressourcen verschwen­den. Bei anderen Meldeformen (Mail, Self Service Portal) verliert die Größe in Bezug auf die Außendarstellung an Bedeutung. Trotzdem hat sie auch in diesem Fall ihre Daseinsberechtigung, da Eskalationen immer auch erhöhte Ressourcenbedarfe wiederspiegeln.

Formel

\text {Erstl\"osungsquote (EQ)} = \frac {{\text{Anzahl der Tickets ohne Eskalation}}}{\text{Gesamtanzahl der Tickets}}100\%

Häufigkeit

Monatlich

Abgrenzung

Lösungszeit: Die Erstlösungsquote ist zwar ein Indikator für die Lösungsge­schwindigkeit (mit hoher Erstlösungsquote geht in der Regel auch eine kur­ze Lösungszeit einher) aber keine Kennzahl dafür. Hier bietet sich eher die durchschnittliche Lösungszeit an.

Varianten
bezogen auf:
Service
Klassifizierung (Kategorie und Priorität)
Beispiel

In einem Service Desk werden im Monat 12.000 Störungen gemeldet. Ohne Eskalation werden davon 7.800 gelöst. Damit ergibt sich folgende Erstlö­sungsquote:
\text {EQ} = \frac {{\text{7.800}}}{\text{12.000}}100\% = 65\%

Typische Werte

In einem Service Desk wird in der Regel eine Erstlösungsquote von 70 bis 80 Prozent angestrebt. Eine niedrigere Zahl erzeugt ein schlechtes Quali­tätsbild beim Anrufer. Höhere Erstlösungsquoten sind nur in einem fachlich begrenzten Umfeld mit sehr hoher Wiederholungsrate zu erreichen.

Anwendung
Fachlich

Indikator für

  • die Benutzerzufriedenheit
  • den Dokumentations- und Qualifikationsstand im Service Desk
  • die Heterogenität der Anfragen
Organisatorisch
Customer Relationship Management
Prozessmanagement
  • Incident Management
  • Service Level Management
Supplier Management