Planabweichung

Name

Planabweichung
schedule variance

Bereich
Projekte
  • Projektcontrolling
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Planabweichung ist eine Standardkennzahl aus dem Bereich Projektcontrol­ling. Sie ist Teil eines ganzen Kanons an Kennzahlen aus der Leistungswert­analyse. Sie stellt die Abweichung des aktuellen Fertigstellungswertes vom Plan dar. In Projekten wird selten eine vollständige Planerfüllung erreicht. Die geplanten Ziele werden entweder übererfüllt oder dem Plan wird „hin­terhergehinkt“.

Formel

\text {Planabweichung (SV)} = \text{Fertigstellungswert (EV)} - \text{Plankosten (PC)}

Häufigkeit
Wöchentlich
Die Häufigkeit der Erhebung hängt maß­geblich vom Projektvolumen ab.
Abgrenzung

 

Varianten
Beispiel

Im Rahmen eines Projektes soll durch einen Dienstleister eine kleine Fach­anwendung entwickelt und die notwendige Hardware zur Verfügung ge­stellt werden. Die Arbeit teilt sich in Konzeption (100 Stunden), Entwicklung (150 Stunden), Qualitätssicherung (100 Stunden) und Aufbau der Umge­bung inklusive Installation (50 Stunden) auf. Der Stundensatz wird mit einer Pauschale von 80 Euro angesetzt. Investitionen (Betriebsumge­bung) fallen mit einem Volumen von 3.000 Euro an.
Damit ergibt sich ein Budget von:
(100 h + 150 h + 100 h + 50 h) * 80 Euro/h + 3.000 Euro = 35.000 Euro
Nach Fertigstellung der Konzeption, was 75 Stunden gedauert hat, sind gegenüber der Planung 25% der Gesamt­leistung erbracht.
Der Fertigstellungswert beträgt 35.000 * 25% = 8.750 Euro.
Dieser Wert ist unabhängig davon, wieviel Zeit tatsächlich für die Konzep­tion gebraucht wurde.
Die Plankosten ergeben sich aus der Investitionssumme und den Kosten für die Konzeption: 100 h * 80 Euro/h + 3.000 Euro = 11.000 Euro
Für die Planabweichung erhält man damit:
SV = EV – PC = 8.750 – 11.000 = – 2.250 Euro
Das Projekt hat also bisher weniger Kosten verursacht als geplant. Die Ab­weichung von der direkt bewerteten Stundendifferenz ergibt sich aus der Abschreibung der Investition.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich
  • Bewertung des Projektfortschritts
Organisatorisch
Projekt
  • Projektcontrolling
  • Projektleiter
  • Projektmanagement

Zeiteffizienz

Name

Zeiteffizienz
scheduled performance index

Bereich
Projekte
  • Projektcontrolling
  • Projektmanagement
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Zeiteffizienz spiegelt den zeitlichen Vorsprung bzw. Verzug gegenüber dem Plan wieder. Dazu wird der Quotient aus Leistungswert und Plankos­ten gebildet. Die Zeiteffizienz ist Teil eines ganzen Kanon an Kennzahlen aus der Leistungswertanalyse. Ist der Zeitwert größer Null, dann ist das Projekt schneller als geplant. Der Zeitwert ist eine aufwandsbezogenen Kennzahl. Sie spiegelt also nicht die Termintreue wieder.

Formel

\text {Zeiteffizienz (SPI)} = \frac {\text{Leistungswert (EV)}}{\text{Plankosten (PC)}}

Häufigkeit
Wöchentlich
Die Häufigkeit der Erhebung hängt maßgeblich vom Projektvolumen ab.
Abgrenzung
Zeiteffizienz in der Geschäftsprozessanalyse:
\text {Zeiteffizienz} = \frac {\text{Bearbeitungszeit}}{\text{Durchlaufzeit}}100\%
Termintreue:
Ausdruck für die pünktliche Abarbeitung

Varianten
Beispiel

Im Rahmen eines Projektes soll durch einen Dienstleister eine kleine Fach­anwendung entwickelt werden und die notwendige Hardware zur Verfü­gung gestellt werden. Die Arbeit teilt sich in Konzeption (100 Stunden), Ent­wicklung (150 Stunden), Qualitätssicherung (100 Stunden) und Aufbau der Umgebung inklusive Installation (50 Stunden) auf. Die Konzeption konnte in 75 Stunden fertiggestellt werden.
Der Leistungswert ist somit 1/3 * 300h * 80 Euro/h = 8000 Euro und die Plankosten sind 75h * 80 Euro/h = 6000 Euro.
Die Zeiteffizienz ist somit: SPI = 8000 / 6000 = 1,33.
Das Projekt ist also schneller (hat weniger Ressourcenverbrauch) als er­wartet.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich
  • Bewertung des Projektfortschritts
Organisatorisch
Projekt
  • Projektcontrolling
  • Projektmanagement

Fehler pro Funktionspunkt

Name

Fehler pro Funktionspunkt
Errors per function point

Bereich
Qualitätsmanagement
Softwareentwicklung
Typ
Trendzahl
Beschreibung

Die Kennzahl ist ein Indikator für die Qualität in der Softwareentwicklung. Sie setzt die Anzahl der gefundenen Fehler mit der Komplexität einer Soft­ware, ausgedrückt in Funktionspunkten (Function Points, FP) in Beziehung. Die Anzahl der Fehler spiegelt dabei diejenigen wieder, die im Rahmen der Tests gefunden werden. Zur Ermittlung der FP wird die Komplexität einer Anwendung aus der Sicht des Benutzers bewertet und berücksichtigt (bei­spielsweise Transaktionen und verwendete Daten).

Formel

\text {Fehler pro Funktionspunkt} = \frac {\text{Anzahl Fehler}}{\text{1000 Funktionspunkte}}

Häufigkeit

Monatlich, jährlich, je nach Projekt

Abgrenzung

Fehler in Produktion / 1000 FP (Verlässlichkeit einer Software)

Varianten
bezogen auf:
Module
Plattform / Technologie
Organisationseinheit
Beispiel

Eine Eingabemaske für Adressen hat 38 FP, bei den Tests werden 2 Fehler gefunden: 1000 * 2 /38 = 52,6

Typische Werte

Die zu erwartenden Werte hängen sehr stark von der Erfahrung der Ent­wickler und der Reife der verwendeten Plattform ab. Eine erste Näherung ist im mittleren zweistelligen Bereich zu suchen.

Anwendung
Fachlich

Indikator für

  • die Entwicklungsqualität
  • die Testqualität
Organisatorisch
Projekt
  • Projektmanagement
Qualitätsmanagement
  • Führung
Softwareentwicklung
  • Entwicklungsleitung
Testmanagement