LINJAL Kennzahlenkatalog

Arithmetisches Mittel / Mittelwert

Name

Arithmetisches Mittel / Mittelwert   average / mean value

Bereich
Statistische Größen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Mittelwert bzw. das arithmetische Mittel ist im geläufigen Sprachgebrauch auch als Durchschnitt bekannt. Er wird gebildet aus der Summe aller Messwerte geteilt durch deren Anzahl.
Der Kennwert „arithmetisches Mittel“ wird mit x̄ (x quer) abgekürzt.

Formel

Mittelwert = Summe der Einzelwerte / Anzahl aller Werte

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Median ; Modus

Varianten

Gerade wegen der Berechnung aus allen Werten erhalten auch Extremwerte und Ausreißer ein Gewicht, das zur Folge haben kann, dass das arithmetische Mittel die zentrale Tendenz der Werte verzerrt.

Beispiel

Wie lautet der Mittelwert der Anzahl der elf Influencer-Follower aus dem Beispiel? Die Werte lauten: 1105, 1588, 985, 1443, 938, 842, 1116, 4042, 1344, 1837, 1088 x = 16328/ 11 = 1484,36

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Durchschnitts

Organisatorisch
  • Führung

Produktionsausfälle

Name

Produktionsausfälle   Produktion Downtime

Bereich
Betrieb
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Jeder Ausfall kostet bares Geld, zum Beispiel wenn die Maschinen aufgrund von Verschleiß oder eines fehlenden Vorprodukts zum Stehen kommen. Daher ist einer der zentralen KPIs in der Produktion die Anzahl und Dauer von (ungeplanten) Produktionsausfällen – diese sollen möglichst gegen Null gehen.

Formel

Produktionsausfälle = (Ausfallzeit der Produktion/ Anzahl der Gesamten Maschienenlaufzeit ) * 100

Häufigkeit

je Produktionsperiode

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma welche Regale produziert hat eine Maschiene, mit einer Gesamtlaufzeit von 460 Stunden für die Produktionsperiode. Währenddessen hatte die Maschiene zwei Defekte, wodurch sie für 8 Stunden ausfiel. Produktionsausfall = ( 8/ 460) * 100 = 1,74%

Typische Werte

der optimale Wert wäre x=0, typische Werte liegen im Bereich 0,1-5 %

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Analyse und Optimierung des Wartungsbedarfs

Organisatorisch
Betriebsprozesse

Ausschussquote

Name

Ausschussquote Rejection Rate

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Ausschussquote gibt den prozentualen Anteil der Produktion wieder, der Ausschuss ist. Für den Grund des Auschußes gibt es diverse Faktoren, beispielsweise defekte am Produkt oder allgemein fehlerhafte Produktion

Formel

Ausschussgrad = Ausschussmenge / Gesamtmenge

Häufigkeit

je Produktionsperiode

Abgrenzung

Ausschuß je Mitarbeiter

Varianten

Der Ausschuss kann in verschiedenen Mengeneinheiten angegeben werden. Eine wertmäßige Angabe ist ebenfalls möglich. Das Selbe gilt für den Nenner.

Beispiel

Ausschussquote= (900 Stk. / 47.000 Stk. ) *100 = 1,91 % Innherlab einer Produktion mit der Gesamtmenge von 47.000 Stück sind 900 fehlerhafte Produkte.

Typische Werte

der optimale Wert entspricht logischer Weise x=0 , Typische Werte sind (abhängig der Produktion) 0,1-8 %

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Häufigkeit von fehlerhaften Produkten

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Steuerquote

Name

Steuerquote   Tax Ratio

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die betriebswirtschaftliche Kennzahl Steuerquote setzt die Ertragsteuern eines Unternehmens ins Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern (Earnings before Taxes, EBT).
Die Steuerquote kann von Land zu Land unterschiedlich sein und stellt einen wichtigen Standortfaktor dar; die Steuern mindern den Betrag, der vom Gewinn für das Unternehmen übrig bleibt.

Formel

Steuerquote = Gesamtes Steueraufkommen / BIP

Häufigkeit

einmal Jährlich

Abgrenzung

BIP

Varianten

Daneben gibt es noch eine volkswirtschaftliche Steuerquote, die ganz anders definiert ist: sie zeigt den Anteil der Steuereinnahmen am Bruttoinlandsprodukt eines Landes.

Beispiel

Eine GmbH hat ein Vorsteuerergebnis von 100.000 € erzielt. Zahlt sie darauf 30.000 € Ertragsteuern (Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag), ist die Steuerquote 30.000 € / 100.000 € = 0,3 = 30 %. Von 100.000 € Gewinn bleiben der GmbH 70 % = 70.000 €.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Beurteilung des Standortfaktors

Organisatorisch
Management

Defekte pro Einheit

Name

Defekte pro Einheit Defects per Unit ( DPU )

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

DPU (Defects per Unit) gibt die durchschnittliche Anzahl der Fehler pro Teil/ Einheit an.

Formel

DPU= (Anzahl Fehler gesamt / Anzahl Einheiten gesamt)

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal pro Produktionsperiode

Abgrenzung

PPM

Varianten

 

Beispiel

Eine Druckerei stellt unternehmensspezifisches Briefpapier her. Jeder Auftrag gilt als Einheit. Nach dem Zufallsprinzip werden fünfzig Aufträge ausgewählt und untersucht. Zwei Aufträge sind unvollständig. Ein Auftrag ist sowohl beschädigt als auch fehlerhaft (2 Fehler). Drei Aufträge enthalten Rechtschreibfehler. Sechs Aufträge weisen Fehler auf, und die Stichprobe von 50 Aufträgen enthält insgesamt 7 Fehler. Daher ist DPU = 7/50 = 0,14. Dies ist das durchschnittliche Qualitätsniveau, und jede Produkteinheit enthält durchschnittlich diese Anzahl von Fehlern.

Typische Werte

Produktionsabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der defekte pro Einheit / Scharge

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Fehler pro Million / DPMO

Name

Fehler pro Million Defects per milion opportunities

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Fehler pro Million Möglichkeiten (DPMO) ist die Anzahl der Fehler in einer Stichprobe dividiert durch die Gesamtzahl der Fehlermöglichkeiten und multipliziert mit 1 Million. DPMO standardisiert die Anzahl der Fehler auf der Ebene der Möglichkeiten. Der Wert ist nützlich, da Sie Prozesse verschiedener Komplexität miteinander vergleichen können

Formel

DPMO = (Anzahl der Fehler / (Anzahl der verarbeiteten Einheiten x Anzahl der Fehlermöglichkeiten pro Einheiten) ) x 1.000.000

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal im Quartal oder Jahr

Abgrenzung

DPU und PPM

Varianten

Aus dem berechneten DPMP Wert wird aus der untenstehenden Tabelle der entsprechende Sigma Wert ermittelt. Die drei Qualitätskennzahlen DPMO, ppm und DPU ergeben zusammen ein umfassendes Bild der Prozessleistung – es ist durchaus zu empfehlen, alle drei Kennzahlen zu nutzen

Beispiel

Jeder Auftrag für unternehmensspezifisches Briefpapier kann vier Fehler aufweisen: fehlerhaft, Rechtschreibfehler, beschädigt und unvollständig. Daher gibt es pro Auftrag vier Möglichkeiten. Nach dem Zufallsprinzip werden fünfzig Aufträge ausgewählt und untersucht. Zwei Aufträge sind unvollständig. Ein Auftrag ist sowohl beschädigt als auch fehlerhaft (2 Fehler). Drei Aufträge enthalten Rechtschreibfehler. Auf die 200 Möglichkeiten entfallen insgesamt 7 Fehler. Daher ist DPO = 0,035 und DPMO = 0,035 * 1000000 = 35.000. Wenn diese Fehlerrate des Prozesses für den Zeitraum konstant bleibt, der für die Produktion von 1.000.000 Aufträgen benötigt wird, treten 35.000 Fehler auf.

Typische Werte

abhängig von der Produktionsgröße

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Fehler auf 1. Millionen produzierte Einheiten

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Fehlerhäufigkeit

Name

Fehlerhäufigkeit Parts per Million (PPM)

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

PPM misst die Qualität aus Kundensicht, d. h., ein Teil wird als defekt gezählt, wenn mindestens ein Fehler vorhanden ist. Dabei ist egal, ob das gelieferte Teil einen oder mehrere Fehler hat, es wird als defekt gezählt. Bei nur einer Fehlermöglichkeit entspricht der DPMO-Wert dem ppm-Wert.

Formel

PPM = (Defekte Teile / Teile gesamt) x 1.000.000

Häufigkeit

je nach Bedarf, regulär einmal im Quartal oder Jahr

Abgrenzung

DPMO

Varianten

Die PPM-Vorgaben können je nach Einsatzbereich der Zukaufteile abweichen. In sicherheitskritischen Bereichen wird teilweise eine (meist unrealistische) PPM-Vorgabe von 0 gemacht.

Beispiel

Beispiel: Der Lieferant erhält eine PPM-Vorgabe von 1.000. Also darf von 1.000 gelieferten Teilen darf nur eines fehlerhaft sein.

Typische Werte

0 – 1  

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Qualität aus Kundensicht

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Markt-Preis-Risiko

Name

Markt-Preis-Risiko Valuue at Risk ( VaR )

Bereich
  • Führung
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Value-at-Risk (kurz: VaR) ist ein statistisches Risikomaß für das Marktpreisrisiko eines Wertpapierportfolios. Der Value at Risk ist die Verlusthöhe in € (oder einer anderen Währung), die mit einer vorgegebenen Vertrauenswahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau, z.B. 95 %) innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. 1 Tag) nicht überschritten wird.

Formel

VaR in Prozent = μ – z * σ ( μ = erwartete Rendite ; σ = Standardabweichung ; z = z-Wert des zugehörigen Konfidenzniveau

Häufigkeit

Banken und Versicherungen, die große Wertpapierportfolios haben, berechnen den Value at Risk üblicherweise täglich.

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Der Einfachheit halber bestehe das Wertpapierportfolio nur aus Aktien eines Unternehmens, z.B. 100.000 Aktien der A-AG mit einem Kurs von 50 €, d.h. der Gesamtwert ist 5 Mio. €. Angenommen, ein Jahr habe 240 Tage, an denen die Börse geöffnet ist und Kurse festgestellt werden (ohne Wochenenden und Feiertage) und an 12 Tagen (5 % der Tage) hat der Aktienbestand einen Kursverlust von mehr als 250.000 € erlitten, an den anderen 228 Tagen (95 % der Tage) lag der Kursverlust darunter oder es gab Kursgewinne. Daraus leitet man für den nächsten Tag ab, dass mit einer Vertrauenswahrscheinlichkeit von 95 % der Verlust nicht den Value-at-Risk von 250.000 € (5 % des Portfolios) übersteigen wird.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Marktpreisrisikos bei Wertpapierportfolios

Organisatorisch
  • Führung

KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)

Name

KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)   Price-Turnover-Ratio

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (kurz: KUV) ist eine von mehreren Kennzahlen, mit denen Anleger oder Analysten Aktien bewerten.
Es setzt die Börsenkapitalisierung (das ist der Kurs pro Aktie mal alle Aktien des Unternehmens) ins Verhältnis zum Umsatz des Unternehmens.

Formel

KUV = aktuelle Marktkapitalisierung / Jahresumsatz

Häufigkeit

einmal Jährlich

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Der Umsatz eines börsennotierten Unternehmens im Jahr 01 ist 1 Mrd. €. Der Kurs der Aktie am 31.12.01 ist 120 €, das Unternehmen hat (bzw. die Anleger halten) 10 Mio. Aktien. Dann ist die Börsenkapitalisierung 120 € je Aktie × 10.000.000 Aktien = 1,2 Mrd. € (dafür könnte man das gesamte Unternehmen kaufen). Das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist dann 1,2 Mrd. € / 1 Mrd. € = 1,2.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zum Verhältnis von Marktkapitalisierung vs. Umsatz

Organisatorisch
Anteilseigner

Book-To-Bill-Ratio

Name

Book-To-Bill-Ratio

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kennzahl Book-to-Bill-Ratio gibt das Verhältnis von Auftragseingängen (Book: Auftragsbuch) zu Umsätzen (Bill: Rechnung) für einen bestimmten Zeitraum (z. B. ein Quartal) an.

Formel

Volumen der Auftragseingänge / Umsatz –> Jeweils für die gleiche Periode

Häufigkeit

je nach Bedarf ( Jahr, Quartal, Monat)

Abgrenzung

 

Varianten

Eine Book-to-Bill-Ratio > 1 deutet auf steigende Nachfrage und Unternehmenswachstum hin: vom Auftragsbestand hat man 100 Mio. € abgearbeitet, aber 120 Mio. € an neuen Aufträgen hereingeholt, der Auftragsbestand steigt entsprechend.

Beispiel

Ein Unternehmen hat im 1. Quartal eines Jahres 100 Mio. € Umsatz gemacht. In demselben Zeitraum hat es Auftragseingänge in Höhe von 120 Mio. € erzielt. Die Book-to-Bill-Ratio ist 1,2 (120 Mio. € / 100 Mio. €).

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl des Verhältnisses von Auftragseingängen zu Umsätzen

Organisatorisch
Controlling