Anteil Provider-Kosten

Name

Anteil Provider-Kosten
rate of costs of provider

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kennzahl beschreibt den Anteil der Kosten der durch externe Dienst­leister, einem Service Provider oder Outsourcing-Anbieter, anfällt. Mittelbar wird dadurch auch der Anteil der Eigen- bzw. Fremdleistung dargestellt. In der Regel werden die Kosten für die externe Leistung auf die Gesamtkosten innerhalb der IT bezogen.

Formel

\text {Anteil Provider-Kosten} = \frac {\text{Kosten f\"ur externe Provider}}{\text{Gesamtkosten}}100\%

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung

Eigenanteil der Leistung: Hier stehen nicht die Kosten, sondern die Leis­tungserbringung im Vordergrund. Je nach Effizienz können sich dadurch Verschiebungen in beide Richtungen ergeben.

Varianten
bezogen auf:
Leistungsbereiche (z. B. Software­entwicklung)
Organisationsbereiche
Servicebereiche
Beispiel

Eine IT-Abteilung hat ein Gesamtbudget von 32 Mio. Euro pro Jahr. Für IT-Dienstleistungen im Sourcing und für Serviceprovider fallen Kosten in Höhe von 12 Mio. Euro an. Damit ergibt sich:
\text {Anteil Provider-Kosten} = \frac {\text{12}}{\text{32}}100\% = 37,5\%

Typische Werte

Typische Größen sind stark von der Größe und Reife der Unternehmen ab­hängig. Während der kleinere Mittelstand einen hohen Anteil an Provider-Kosten von oft über 60% erreicht, liegt er bei Versicherungen bei nur 7%.

Anwendung
Fachlich
  • Steuerung der eigenen Leistungs­tiefe
  • Optimierung der Sourcing Strategie
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management

Zinsdeckungsgrad

Name

Zinsdeckungsgrad
interest service cover ratio (ISCR)

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Zinsdeckungsgrad gehört zu den Schuldenkennzahlen. Mit Hilfe des Zinsdeckungsgrades gibt ein Unternehmen an, wie gut es seine Zinsen be­dienen kann. Je höher dieser ist, desto leichter werden die Zinsen aus den Unternehmensaktivitäten des Betriebsergebnisses (EBIT) gedeckt. Empi­risch erwiesen ist jedoch, dass Unternehmen, die einen hohen Zins­deckungsgrad aufweisen, eine niedrige Investitionsquote vorweisen.

Formel

\text {Zinsdeckungsgrad} = \frac {\text{EBIT}}{\text{Zinsaufwand}}100\%

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung

Schuldendienstdeckungsgrad: Der Zinsdeckungsgrad bezieht nur den Zins­aufwand eines Kreditnehmers mit ein. Der Schuldendienstdeckungsgrad hingegen auch die zu leistenden Tilgungen. Zinsaufwand und Tilgungen bil­den zusammen den Schuldendienst. Der Schuldendienstdeckungsgrad gibt an, inwieweit die für Kredite aufzubringenden Zinsen und Tilgungen vom Schuldner aus Einnahmen gezahlt werden können.

\text {Schuldendienstdeckungsgrad} = \frac {\text{EBITDA}}{\text{Zinsaufwand + Tilgung}}

EBITDA = Gewinn vor Zinsen und Steuern

Varianten
bezogen auf:
Unternehmensbereiche
Perioden
Beispiel

Betrachtet man die Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens be­trägt das Betriebsergebnis (EBIT) 2.000.000 EUR, Zinsen und ähnliche Auf­wändungen liegen bei 800.000 EUR.
Der Zinsdeckungsgrad ist: 2.000.000 EUR / 800.000 EUR = 2,5.
Das Unternehmen erwirtschaftet operativ 2,5 mal so viel, wie es benötigt, um die Zinsen zu leisten. Es ist somit genügend vorhanden, falls das opera­tive Geschäft etwas nachlassen sollte.

Typische Werte

Ein hoher Zinsdeckungsgrad gibt Aufschluss darüber, ob ein Unternehmen, auch bei plötzlichen Umsatzeinbußen, ausreichend Mittel zur Deckung zur Verfügung hat. Bei einem Zinsdeckungsgrad < 1 ist es einem Unternehmen nicht möglich seine Zinszahlungen für Kredite zu bedienen.

Anwendung
Fachlich
  • Indikator zur Beurteilung der
    • Manager, Kreditgeber und Ana­lysten, um die Zinszahlungen im Unternehmen zu beurteilen
    • Investitionsentscheidungen
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung
Personalmanagement

Liquidität 1. Grades

Name

Liquidität
cash ratio

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Mit Hilfe der Liquidität 1. Grades lässt sich die Zahlungsfähigkeit eines Un­ternehmens bestimmen. Allgemein spricht man von einem liquiden Unter­nehmen, wenn es seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit und in voller Höhe nachkommen kann. Der Liquiditätsgrad stellt dar, inwieweit der Um­fang der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch vorhandene Mittel gedeckt ist. Eine sichere Aussage zur Liquiditätsentwicklung eines Unternehmens lässt sich durch diese Kennzahl nicht treffen. Zukünftige Zahlungsströme, liquide Mittel sowie kurzfristige Verbindlichkeiten können sich seit dem Be­wertungsstichtag verändert haben.

Formel

\text {Liquidit\"at 1.Grades} = \frac {\text{fl\"ussige Mittel}}{\text{kurzfristige Verbindlichkeiten }}100\%

flüssige Mittel = Schecks, Bargeld, Bankguthaben und schnell in Liquidität umwandelbare Wertpapiere (Aktien)
kurzfristige Verbindlichkeiten = Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr + Steuerrückstellungen + sonstige Rückstellungen, Bank­kredite, Darlehen

Häufigkeit

Aus unternehmerischer Vorsicht heraus, muss die Liquidität stetig im Blick gehalten werden. Häufig wird im Rahmen der monatlichen Rechnungsläufe (Debitoren und Kreditoren) eine Überprüfung vorgenommen. Gerade bei Unternehmen mit stark volatilen Bewegungen ist jedoch eine Tagessicht wünschenswert.

Abgrenzung

Man unterscheidet nach zunehmender Fristigkeit zwischen Liquidität ers­ten, zweiten und dritten Grades. Der Liquiditätsgrad ist abhängig von den Eigenschaften der vorhandenen Vermögensobjekte, welche entweder leicht oder schwer in Geld umzuwandeln sind.

\text {Liquidit\"at 2.Grades} = \frac {\text{(fl\"ussige Mittel + Forderungen)}}{\text{kurzfristiges Fremdkapital }}100\%

\text {Liquidit\"at 3.Grades} = \frac {\text{(fl\"ussige Mittel + Forderungen + Vorr\"ate)}}{\text{kurzfristiges Fremdkapital }}100\%

Varianten
bezogen auf:
Unternehmensbereiche
Perioden
Beispiel

Ein Unternehmen hat aktuell 30.000 EUR als flüssige Mittel (Bargeld und Bankguthaben) zur Verfügung. Seine kurzfristigen Verbindlichkeiten (Ge­hälter, Miete, …) betragen 100.000 EUR. Damit ergibt sich für die

\text {Liquidit\"at 1.Grades} = \frac {\text{30.000}}{\text{100.000 }}100\% = 30\%

Typische Werte

Liegt der ermittelte Liquiditätsgrad bei 100%, könnte jede fällige kurzfristige Kreditschuld umgehend mit liquiden Mitteln bedient werden. In der Praxis liegt die Liquidität 1. Grades eher in einem Bereich von 10 bis 30%.

Anwendung
Fachlich
  • Hoher Liquiditätsgrad zeigt eine sichere Bedienung der kurz­fristigen Schulden
  • Aussage über Zahlungsfähigkeit ei­nes Unternehmens
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung

Kapitalumschlagshäufigkeit

Name

Kapitalumschlagshäufigkeit
frequency of capital turnover

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Anhand der Kennzahl Kapitalumschlagshäufigkeit lässt sich erkennen, wie produktiv das Kapital, das sich im Unternehmen befindet, eingesetzt wird. Je höher die Kapitalumschlagshäufigkeit, desto schneller gelangt das Kapital wieder in das Unternehmen zurück. Somit ist auch weniger Kapital im Un­ternehmen erforderlich. Dies führt in der Regel auch zu einer besseren Ren­dite (Niederstwertprinzip).

Formel

\text {Kapitalumschlagsh\"aufigkeit} = \frac {\text{Umsatzerl\"ose}}{\text{durchschnittliches Gesamtkapital }}

Vereinfacht lässt sich das durchschnittliche Gesamtkapital errechnen, in­dem der Durchschnitt der Bilanzsummen des aktuellen und vorherigen Jahres gebildet werden.

Häufigkeit

Jährlich, je nach Bedarf

Abgrenzung

siehe auch Return on Investment

Varianten

Auf Ebene einer Volkswirtschaft spricht man von Umlaufgeschwindigkeit:
V=\frac{Y}{M}=\frac{Bruttosozialprodukt}{Geldmenge}

Beispiel

Ein Unternehmen hat Umsatzerlöse in Höhe von 600.000 Euro. Das durch­schnittliche Gesamtkapital beträgt 500.000 Euro.
\text {Kapitalumschlagsh\"aufigkeit} = \frac {\text{600.000}}{\text{500.000 }} = 1,2

Die Kapitalumschlagshäufigkeit beträgt somit 1,2. Das heißt, das gesamte Kapital wird 1,2-mal im Jahr umgeschlagen.

Typische Werte

Die Kapitalumschlagshäufigkeit ist abhängig von der jeweiligen Branche. In der Grundstoffindustrie, kapitalintensiven Betrieben und Immobilienunter­nehmen ist die Kapitalumschlagshäufigkeit eher niedrig. Im Handel, bei Dienstleistungsbetrieben oder Beratungsunternehmen ist sie hingegen höher.

Anwendung
Fachlich
  • Investitionssteuerung
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung

Liquidationswert

Name

Liquidationswert
liquidation value

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Liquidationswert ist eine Kennzahl aus dem Bereich Unternehmensbe­wertung und dort eine Ausprägung des Substanzwertverfahrens. Wie der Name vermuten lässt, drückt sie den Erlöswert eines Unternehmens im Fal­le einer Liquidation, also der Stilllegung der Betriebswirtschaft und der Ein­zelverwertung, aus. Ermittelt wird der Liquidationswert unter Zugrundele­gung schlechtester Verwendungsverhältnisse und ungünstigster Art der Re­alisierung (Niederstwertprinzip). Der Realisierungswert ist abhängig von der Marktgängigkeit der Vermögensgegenstände und der allgemeinen Marktla­ge. Die Höhe des Liquidationswerts ist auch stark von dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen abhängig.
Er dient als Referenzpunkt für Investitionsentscheidung. Die aus einer In­vestition entstehenden Erträge müssen zumindest so hoch wie der Liquida­tionswert sein (normalerweise aber höher als die risikoangereicherte Kapi­talmarktverzinsung).
Der Liquidationswert ist auch einer der Wertansätze im Kreditstatus, der bei der Kreditwürdigkeitsprüfung Anwendung findet. Im Rahmen der Kreditent­scheidung soll er aufzeigen, in welchem Umfang die Rückzahlungsfähigkeit aus den Vermögensgütern unter dem Aspekt ihrer künstlichen Liquidität gewährleistet ist. Somit dient er der Feststellung des maximalen Verlustrisi­kos.

Formel

Summe der Veräußerungspreise aller Vermögensgegenstände
– Verbindlichkeiten
+ Forderungen
– Liquidationskosten
= Liquidationswert

Verbindlichkeiten enthalten auch Pensionen, Sozialpläne, Ablösung von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, Demontagen- und Transportkosten, etc.

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Unternehmensbewertung nach Ertragswertverfahren, Mittelwertverfahren, Umsatzverfahren, …

Varianten

 

Beispiel

Die Summe der Veräußerungspreise aller Vermögensgegenstände eines Unternehmens betragen 1.500.000 Euro. Es bestehen Schulden in Höhe von 850.000 Euro. Die Liquidationskosten betragen 150.000 Euro. Somit beträgt der Liquidationswert 500.000 Euro.

Typische Werte

Abhängig von der Art und Größe eines Unternehmens

Anwendung
Fachlich
  • Grundlage für Investitionsentscheidungen
  • Bestimmung der Kreditwürdigkeit
Organisatorisch
Controlling
Management
  • Geschäftsführung

Fixkostenanteil von Services

Name

Fixkostenanteil von Services
rate of overheads of services

Bereich
Finanzen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kennzahl beschreibt den Anteil der Fixkosten der Services. Fixkosten sind ein Teil der Gesamtkosten und für eine bestimmte Zeit konstant und unabhängig von der Produktions- bzw. Absatzmenge. Beispiele für Fixkos­ten sind Mieten, Abschreibungen und Gehälter. Die Fixkosten können nicht auf Stückkosten umgelegt werden. Im Gegensatz zu den Fixkosten stehen die variablen Kosten. Eine Ausprägung der Fixkosten sind die sprungfixen Kosten (auch intervallfixe Kosten genannt). Hierbei sind die Kosten inner­halb bestimmter Intervalle konstant, steigen oder fallen („springen“) aber zwischen den Intervallen auf ein anderes Niveau. Dies wird durch einen treppenartigen Verlauf veranschaulicht. Ein Beispiel hierfür ist, wenn der vorhandene Speicherplatz die Kapazitätsgrenze erreicht hat und neuer Speicherplatz erworben werden muss.

Formel

\text {Fixkostenanteil} =  \frac {\text{Fixkosten}}{\text{Gesamtkosten}}100\%

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

produktfixe, produktgruppenfixe, kostenstellenfixe, bereichs­fixe/spartenfixe, unternehmensfixe Kosten; Mischkosten

Varianten
bezogen auf:
Service-/ Produktbereiche
Organisation
Beispiel

Die Fixkosten für die Erbringung eines Services betragen 20.000 Euro. Die Gesamtkosten betragen 22.000 Euro. Somit liegt der Anteil bei 91%.

Typische Werte

Im Serviceumfeld sind die Fixkosten in den meisten Fällen relativ hoch und können auch über 90% der Gesamtkosten ausmachen.

Anwendung
Fachlich
  • Beurteilung des Bereitstellungs­modells (hohe Dynamik in der Nutzung erfordert niedrigen Fixkostenanteil)
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung

Amortisationszeit

Name

Amortisationszeit
payback period

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Amortisationszeit bezeichnet den Zeitraum, innerhalb dessen das in einer Investition gebundene Kapital zurückfließt. Dabei kann zwischen einer statischen und dynamischen Amortisationszeit unterschieden werden. Die statische Amortisationszeit (Durchschnittsmethode) wird angewandt, wenn der jährliche finanzielle Rückfluss jedes Jahr gleich ist. Die dynamische A­mortisationszeit (kumulative Methode) hingegen wird angewandt, wenn die jährlichen finanziellen Rückflüsse unterschiedlich sind und/oder die zu zah­lenden Zinsen mitberücksichtigt werden. Hierzu werden die Summen pro Jahr errechnet und addiert bis die Gesamtsumme der Investitionssumme entspricht.

Formel

\text {statische Amortisationszeit} = \frac {{\text{Kapitaleinsatz}} - {\text{Restwert bzw. Liquidationserl\"os}}}{{\text{j\"ahrlicher Gewinn nach Zins}} + {\text{j\"ahrlicher Abschreibungsbetrag}}}

Häufigkeit

Fallweise (zum Investitionszeitpunkt)

Abgrenzung

Return on Investment (RoI): Verzinsung der Investition

Varianten
Primärer RoI in Jahren
 
bezogen auf:
Kapitalrückfluss (statische und dynamische Amortisationszeit)
Beispiel

Beispiel für die dynamische Amortisationszeit
Rückflüsse unterschiedlicher Höhe:
Kapitaleinsatz = 150.000 €; Lebensdauer 7 Jahre; Abschreibung pro Jahr = 20.000 €; Gewinne = Jahr 1: 8.000 €, Jahr 2: 10.000 €, Jahr 3 – 7: 20.000 €

Jahr Rückflüsse in €
1 28.000
2 30.000
3 40.000
4 40.000
5 40.000
6 40.000
7 40.000

Die Amortisationszeit beträgt 4 Jahre und 3,6 Monate.

Rückflüsse inkl. zurückzuzahlender Zinsen:
Daten wie oben; Zinsen: 5,5 % (Kalkulationszins)

Jahr Rückflüsse in € Zinsfaktor
1 26.540,28 1,055
2 26.954,18 1,113
3 34.071,55 1,174
4 32.310,18 1,238
5 30.627,87 1,306
6 29.027,58 1,378
7 27.510,32 1,454

Die Amortisationszeit beträgt 4 Jahre und 11,8 Monate bzw. knapp 5 Jahre.

Typische Werte

Von einer Investition wird in der Regel, gerade bei Investitionen in der IT, erwartet, dass sie sich innerhalb eines Zeitraums von einem bis drei Jahren amortisiert.

Anwendung
Fachlich
  • Entscheidungsgrundlage für zu­künftige Investitionen
  • Vergleichbarkeit verschiedener In­vestitionen
Organisatorisch
Finanzmanagement
  • Investition

Jahresüberschuss

Name

Jahresüberschuss
net income

Bereich
Finanzen
Typ
Trendzahl
Beschreibung

Die Kennzahl wird aus der Differenz der Erträge und Aufwendungen gebil­det. Der Jahresüberschuss ist das positive Geschäftsergebnis eines Ge­schäftsjahres und wird in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Bei der Berechnung ausgenommen sind Gewinnvorträge oder Verlustvor­träge aus Vorperioden, Einstellungen in offene Rücklagen oder Entnahmen aus Rücklagen. Der Jahresüberschuss kann thesauriert werden, also im Un­ternehmen verbleiben, um diesem weiterhin zur Verfügung zu stehen oder an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Die Bezeichnung „Jahresüber­schuss“ wird von dem Gesetz den Kapitalgesellschaften zugeordnet.

Formel

Jahresüberschuss = Erträge – Aufwendungen

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung

Ist das Ergebnis negativ, heißt die Kennzahl Jahresfehlbetrag, im Gegensatz zum Jahresüberschuss kann dieser nicht auf die Teilhaber aufgeteilt wer­den. Er verbleibt im Unternehmen und kann mit Gewinnen aus dem Vorjahr verrechnet werden. Der neutrale Begriff für die Kennzahl lautet Jahreser­gebnis.

Varianten

Bezeichnung bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften: Reingewinn und Reinverlust

Beispiel

Die gesamten Erträge eines Unternehmens betragen 2.500.000 €, die Auf­wendungen betragen 1.600.000 €. Somit ergibt sich ein Jahresüberschuss von 900.000 €.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Indikator für den Erfolg eines Unter­nehmens

Organisatorisch
Anteilseigner
Finanzmanagement
Kapitalgeber
Management
  • Geschäftsführung

Umsatzrendite

Name

Umsatzrendite / Nettoumsatzrendite
profit margin / return on sales

Bereich
Finanzen
  • Rentabilität
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Umsatzrendite stellt das Verhältnis von Gewinn zum Umsatz in Prozent dar. Dabei wird der Gewinn nach Steuer verwendet. Die Kennzahl liefert einen Hinweis auf die Produktions- und Vertriebseffizienz, die ein Unter­nehmen erzielt. Gleichzeitig liefert die Umsatzrendite einen Hinweis auf die Marktstellung. In kompetitiven, hart umkämpften Märkten ist eine niedrige Umsatzrendite zu erwarten. Hat ein Unternehmen oder ein Produkt dage­gen eher ein Alleinstellungsmerkmal, so ist, bei entsprechender Produk­tionseffizienz, mit einer höheren Umsatzrendite zu rechnen. Typischerweise kann man bei einer niedrigeren Umsatzrendite auch ein größeres Mengen­modell beobachten.

Formel

\text { Umsatzrendite }=\frac{\text{ Gewinn nach Steuer }}{ \text{ Umsatz }}100\%

Häufigkeit

Jährlich
Kleinere Periodizität ist in der Regel gerade auf der Kostenseite unvoll­ständig.

Abgrenzung

Brutto-Umsatzrendite (gross margin)

Varianten
bezogen auf:
Periodenvergleich
Produkt
Mitarbeiter
Beispiel

Bei einer Umsatzrendite von 15% verbleiben von 1.000 Euro Umsatz 150 Euro als Gewinn.

Typische Werte

Beratungs- und Serviceumfeld: 19% (14-24)
Produktverkauf: < 3% (stark branchenabhängig)

Anwendung
Fachlich
  • Bewertung der Marktstellung
  • Vergleich von Produkten und Produktionsarten
  • Vergleich mit Mitbewerbern
  • Grundlage für Investitions- und Marktentscheidungen
  • Planung der notwendigen Umsätze
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung
Produktmanagement

Überstundenquote

Name

Mehrarbeitsquote / Überstundenquote
overtime rate

Bereich
Finanzen
Personal
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Überstundenquote stellt das Verhältnis zwischen der Mehrarbeit und der normalen Arbeitszeit in Prozent dar. Die Kennzahl liefert einen Hinweis auf die tatsächlich benötigten Ressourcen. Liegt die Mehrarbeit über eine längere Zeit recht hoch, so ist dies ein Indikator für erhöhten Personal­bedarf. Gleichzeitig liefert sie einen Hinweis über den benötigten Umfang. Die Kennzahl kann nicht verwendet werden um Überkapazitäten fest­zustellen.

Formel

\text { \"Uberstundenquote } = \frac { \text { Ist-Arbeitszeit } - \text { Normale Arbeitszeit }} {\text { Normale Arbeitszeit }} 100\%

Häufigkeit

Monatlich

Abgrenzung

 

Varianten
bezogen auf:
Periodenvergleich
Organisationseinheit (Abteilung)
Mitarbeiter
Beispiel

Bei einer Überstundenquote von 10% wurden wöchentlich vier Über­stunden gemacht.

Typische Werte

Überstundenquote ist nahe Null und in der Regel positiv.
Fehlzeiten (Krankheit, Urlaub, Fortbildung) fallen in die normale Arbeitszeit.

Anwendung
Fachlich

Bewertung des Personalbedarfs
Auswirkung außerordentlicher Ereig­nisse

  • Mehraufwände durch Projekte
  • Sonderaktivitäten
  • besonderer vertrieblicher Erfolg
  • Transition
Organisatorisch
Finanzmanagement
Management
  • Geschäftsführung
Personalmanagement