Kapitalbindung (Lager)

Name

Kapitalbindung (Lager)
Equity Lockup

Bereich
Controlling
Typ
Trendzahl
Beschreibung

Kapital, das in die Vorfinanzierung von Waren investiert wurde, ist solange in diesen gebunden, bis sie aus dem Lager entnommen und entweder verarbeitet oder verkauft werden. Das Kapital steht deshalb so lange nicht an anderer Stelle zur Verfügung, was die Liquidität schmälert.

Formel

Kapitalbindungskosten = Lagerzinssatz x in Waren investiertes Kapital

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal pro Halbjahr oder Quartal

Abgrenzung

Lagerzinssatz;
Eigenkapitalrendite

Varianten

Man kann ausrechnen, wie hoch die Kapitalbindung für Lagerbestand ist und vergleichen, was das Kapital an Zinsen erwirtschaften würde, wenn man es stattdessen am Kapitalmarkt anlegte. Dazu berechnet man den Lagerzinssatz: Lagerzinssatz = marktüblicher Zinssatz x durchschnittliche Lagerdauer in Tagen / 360 Tage

Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen hat einen Lagerzinssatz von 6% pro Jahr. Das in Waren investierte Kapital (Warenbestand) beträgt 200.000 Euro. Kapitalbindungskosten = Lagerzinssatz x in Waren investiertes Kapital Kapitalbindungskosten = 6% x 200.000 Euro Kapitalbindungskosten = 0,06 x 200.000 Euro Kapitalbindungskosten = 12.000 Euro Das bedeutet, dass das Unternehmen jährlich 12.000 Euro an Kapitalbindungskosten für die Lagerung der Waren zu tragen hat. Diese Kosten repräsentieren den „Verlust“, der dadurch entsteht, dass das Kapital im Lagerbestand gebunden ist und nicht anderweitig verwendet werden kann.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Verlusts durch Bindung von Kapital im Lager

Organisatorisch
Controlling

Rabattquote

Name

Rabattquote
Discount quota

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl sagt aus, wie hoch der Anteil des Gesamtwerts an Rabatten am Bruttoumsatz ist. Eine hohe Rabattquote kann, wie eine hohe Bonusquote, ein Zeichen dafür sein, dass es dem Unternehmen schwerfällt, seine Produkte ohne Rabatte am Markt zu verkaufen.

Formel

Rabattquote = (Rabatt Gesamtwert/ Bruttoumsatz) * 100

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Bonusquote

Varianten

Gesamtwert der Rabatte: Die Summe aller gewährten Rabatte in einem bestimmten Zeitraum. Bruttoumsatz: Der Gesamtumsatz vor Abzug von Rabatten und sonstigen Nachlässen

Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen erzielt in einem bestimmten Zeitraum einen Bruttoumsatz von 500.000 Euro. In demselben Zeitraum gewährt das Unternehmen Rabatte im Gesamtwert von 50.000 Euro. Bonusquote= (Rabatt Gesamtwert/ Bruttoumsatz) * 100 = (50.000 / 500.000) * 100 = 0,1 *100 =10% Die Rabattquote beträgt also 10 %. Dies bedeutet, dass 10 % des Bruttoumsatzes durch Rabatte reduziert wurden.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig, i.d.R. je kleiner desto besser

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Anteils der gewährten Rabatte im Verhältnis zum Bruttoumsatz

Organisatorisch
Controlling

Bonusquote

Name

Bonusquote
Bonus quota

Bereich
Controlling
Vertrieb
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kennzahl Bonusquote drückt aus, wie hoch der Anteil des Gesamt-Bonuswerts am Bruttoumsatz ist. Boni können zum Beispiel als Mengen-, Treue oder Jahresumsatzboni gewährt werden.

Formel

Bonusquote= (Gesamt Bonus-Wert/ Bruttoumsatz) * 100

Häufigkeit

ja nach Bedarf

Abgrenzung

Rabattquote

Varianten

Gesamt-Bonuswert: Die Summe aller gewährten Boni (z.B. Mengen-, Treue- oder Jahresumsatzboni) innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Bruttoumsatz: Der Gesamtumsatz vor Abzug von Boni und anderen Abzügen im gleichen Zeitraum.

Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen hat im letzten Jahr folgende Werte: Gesamt-Bonuswert: 50.000 Euro Bruttoumsatz: 2.000.000 Euro Bonusquote = (Gesamt Bonus-Wert/ Bruttoumsatz) * 100 = (50.000 / 2.000.000) * 100 = 0,25 * 100 = 2,5% Die Bonusquote des Unternehmens beträgt also 2,5 %. Das bedeutet, dass 2,5 % des Bruttoumsatzes des Unternehmens als Boni ausgezahlt wurden.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der prozentualen Bonusauszahlung im Verhältnis zum Bruttoumsatz

Organisatorisch
Controlling
Vertrieb

Einsparungen durch Einkauf

Name

Einsparungen durch Einkauf Savings through procurement

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl reflektiert die Differenz zwischen dem budgetierten und dem tatsächlich realisierten Einkaufswert für Waren und Dienstleistungen und zeigt damit die Effektivität der Einkaufsabteilung bei der Kostenreduktion. Diese Einsparungen können durch verschiedene Maßnahmen erzielt werden, darunter Preisverhandlungen, Bündelung von Bestellungen, Auswahl günstigerer Lieferanten ohne Qualitätsverlust, oder auch durch Ausnutzung von Frühbucherrabatten und Sonderrabatten.

Formel

Budgetierter Einkaufswert−Tatsächlicher Einkaufswert

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Cost-Income-Ratio

Varianten

 

Beispiel

Angenommen, ein Unternehmen plant, bestimmte Komponenten für die Produktion zu einem Budget von 200.000 Euro zu kaufen. Durch geschickte Verhandlungen und die Wahl eines anderen Lieferanten, der dieselbe Qualität zu einem niedrigeren Preis anbietet, werden diese Komponenten jedoch für 180.000 Euro erworben. Die Einsparungen durch Einkauf würden somit 20.000 Euro betragen.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Einsparungen durch strategisches Einkaufen

Organisatorisch
Controlling

Fixkostenintensität

Name

Fixkostenintensität
Operating Leverage

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Operating Leverage ist ein Maß für die Fixkostenintensität eines Unternehmens und dessen Fähigkeit, Gewinne durch Umsatzsteigerungen zu erhöhen. Ein hohes Maß an operativer Hebelwirkung bedeutet, dass das Unternehmen hohe Fixkosten und vergleichsweise niedrige variable Kosten hat. In solchen Unternehmen führen Umsatzsteigerungen zu überproportionalen Gewinnsteigerungen, da die zusätzlichen Umsätze nicht durch ebenso hohe Kostensteigerungen aufgezehrt werden.

Formel

Operating Leverage= Prozentuale Veränderung des​ EBIT / Prozentuale Veränderung des Umsatzes

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Fixkosten

Varianten

 

Beispiel

Wenn der Umsatz eines Unternehmens um 10% steigt und der EBIT um 30% steigt, beträgt der Operating Leverage 3. Dies zeigt, dass das Unternehmen stark von steigenden Umsätzen profitiert, da seine Fixkostenstruktur dazu führt, dass zusätzliche Umsätze zu höheren Margen beitragen.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Fixkostenintensität

Organisatorisch
Controlling

Geldumschlagsdauer

Name

Geldumschlagsdauer
Cash Conversion Cycle

Bereich
Controlling
Typ
Trendzahl
Beschreibung

Die Geldumschlagsdauer (Cash Conversion Cycle – CCC) dient zur Beurteilung, wie effizient die Betriebs- und Managementprozesse eines Unternehmens sind. Sie misst im Wesentlichen, wie lange es dauert, bis ein Unternehmen seine Bestandsinvestitionen und anderer Ressourcen in Cashflow aus Verkäufen umwandelt. Dies spiegelt die Bindungsdauer liquider Mittel im Umlaufvermögen des Unternehmens wider.

Formel

CCC = Tage der Lagerhaltung + Tage der Forderungen − Tage der Verbindlichkeiten

Häufigkeit

je nach Bedarf, in der Regel einmal Pro Quartal

Abgrenzung

Cash to Cash Cycle

Varianten

 

Beispiel

Wenn ein Unternehmen im Durchschnitt 50 Tage benötigt, um sein Lager zu verkaufen, 30 Tage wartet, bis Kunden ihre Rechnungen begleichen, und seine Lieferantenrechnungen nach 40 Tagen bezahlt, dann beträgt der CCC 40 Tage (50 + 30 – 40). Ein kürzerer CCC kann die Liquidität verbessern und weniger Kapital binden.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig, je kürzer desto besser

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Effizienz von Betriebsprozessen

Organisatorisch
Controlling

Toter Bestand/ Verderb

Name

Toter Bestand/ Verderb
Dead stock, spoilage

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der tote Bestand schließlich ist der Teil des Inventars, der aus dem einen oder anderen Grund unverkäuflich geworden ist und abgeschrieben werden muss. Dies kann bei verderblichen Waren auf das Verfallsdatum zurückzuführen sein, bei saisonalen Restbeständen, bei Produkten, die aus der Mode kommen, oder bei Artikeln, die beschädigt, vergessen oder anderweitig veraltet sind.

Formel

Toter Bestand = (unverkäufliche Waren / Gesamtwaren) x 100%

Häufigkeit

je nach Bedarf, i.d.R, einmal pro Quartal

Abgrenzung

Lagerbestand

Varianten

 

Beispiel

Angenommen, ein Einzelhändler hat zu einem bestimmten Zeitpunkt insgesamt 1200 Waren auf Lager. Davon sind 200 Waren unverkäuflich, entweder weil sie beschädigt sind oder nicht mehr nachgefragt werden. Toter Bestand = (unverkäufliche Waren / Gesamtwaren) x 100% Toter Bestand = (200 / 1200) x 100% Toter Bestand = (1/6) x 100% Toter Bestand ≈ 16,67% Das bedeutet, dass etwa 16,67% des Lagerbestands des Einzelhändlers aus Waren besteht, die entweder beschädigt sind oder für die keine Nachfrage besteht, und daher als toter Bestand betrachtet werden können.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig, je geringer desto besser

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des unverkäuflichen Inventars

Organisatorisch
Lager und Logistik
Management

Herstellungskosten pro Einheit

Name

Herstellungskosten pro Einheit
production cost per unit

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl berücksichtigt alle Kosten, die mit der Produktion zusammenhängen, und teilt dann die Kosten durch die Anzahl der gefertigten Einheiten. Zu den typischen Kosten zählen beispielsweise Material, Overhead, Wertminderung, Arbeitskraft.

Formel

Herstellungskosten pro Einheit = Herstellungskosten (gesamt) / Anzahl der hergestellten Einheiten

Häufigkeit

je nach Bedarf, i.d.R einmal pro Produktionstyp-Einheit

Abgrenzung

Produktionskosten

Varianten

 

Beispiel

Angenommen, ein Produktionsunternehmen hat Gesamtherstellungskosten in Höhe von 50.000 Euro und stellt 1.000 Einheiten eines Produkts her. Herstellungskosten pro Einheit = 50.000 Euro / 1.000 Einheiten = 50 Euro pro Einheit In diesem Beispiel belaufen sich die Herstellungskosten pro Einheit auf 50 Euro. Das bedeutet, dass es das Unternehmen im Durchschnitt 50 Euro kostet, jede einzelne Einheit des hergestellten Produkts zu produzieren.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Kostenstruktur der Produktion einzelner Produkte

Organisatorisch
Controlling

Taktzeit

Name

Taktzeit
Takt Time

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl ist sehr nützlich bei der Planung von Fertigungsaufträgen oder bei der Entscheidung, on ein Auftrag von einem Kunden angenommen werden soll. Taktzeit ist der maximale zeitliche Rahmen, der für die Fertigung eines Produkts aufgebracht werden kann und die Deadline des Kunden noch berücksichtigt.

Formel

Taktzeit = verfügbare Nettozeit / täglicher Kundenanspruch

Häufigkeit

i.d.R je Bestellprozess bei Aufwendigerer Fertigung

Abgrenzung

Cycle Time

Varianten

Taktzeit wird übrigens auch im Englischen mit dem deutschen Begriff bezeichnet und ist dort als „Takt Time“ bekannt. Dabei sollte dieser KPI nicht mit der Zykluszeit-Metrik verwechselt werden, auch wenn beide auf ähnlichen Grundlagen basieren.

Beispiel

Angenommen, ein Produktionsunternehmen hat pro Tag eine verfügbare Nettozeit von 480 Minuten (entspricht 8 Stunden). Der tägliche Kundenanspruch, also die Menge an Produkten oder Dienstleistungen, die jeden Tag erfüllt werden müssen, beträgt 240 Einheiten. Taktzeit = 480 Minuten / 240 Einheiten = 2 Minuten pro Einheit In diesem Beispiel beträgt die Taktzeit 2 Minuten pro Einheit. Das bedeutet, dass das Unternehmen im Durchschnitt alle 2 Minuten eine Einheit produzieren oder eine Dienstleistung erbringen muss, um den täglichen Kundenanspruch zu erfüllen.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für die Berechnung der zeitlichen Effizienz der Produktion oder Leistungserbringung

Organisatorisch
Produktmanagement

Produktionserfüllung

Name

Produktionserfüllung Production Attainment

Bereich
Controlling
Prozesse
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl aus dem Bereich der Produktion ist essentiell für die Messung der Performance. Sie misst die Produktionslevel über einen bestimmten Zeitraum und berechnet in Prozent, wie oft das Ziellevel respektive die gewünschte Menge erreicht wird.

Formel

Produktionserfüllung = erreichte Produktionsziele (%) / Gesamtzeitraum

Häufigkeit

je nach Bedarf, i.d.R. einmal pro Produktionsperiode oder Quartal

Abgrenzung

 

Varianten

Produktionsplanerfüllung = (Tatsächlicher Output / Geplanter Output) x 100 Diese Variante ist unabhängig der Gesamtzeit, bezieht sich rein auf die Menge

Beispiel

Ein Unternehmen  plant, 4000 Einheiten pro Monat herzustellen, tatsächlich aber nur 3500 produziert, lautet die Produktionserfüllung (Variante Zeitunabhängig) = (3500 / 4000) x 100 = 87.5%

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Erfüllung gesteckter Produktionsziele

Organisatorisch
Controlling