LINJAL Kennzahlenkatalog

Cost-Income Ratio

Name

Cost-Income Ratio (CIR)

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Cost-Income-Ratio (kurz: CIR) ist eine v.a. von Banken verwendete Kennzahl, die die Verwaltungsaufwendungen bzw. -kosten ins Verhältnis zu den operativen Erträgen (ohne Risikovorsorge) setzt und damit die Frage beantwortet: „Wie viele Cent musste die Bank im Geschäftsjahr aufwenden, um einen Euro Ertrag zu erzielen?“.
Die Cost-Income-Ratio ist ein Maßstab für die Effizienz einer Bank, der für das Benchmarking (den Vergleich mit anderen Banken) genutzt werden kann: je geringer die CIR, desto effizienter arbeitet die Bank.

Formel

Kosten (Aufwand) : Ertrag = Cost-Income-Ratio.

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

 

Beispiel

Eine Bank erzielt in einem Jahr lediglich Zinsüberschüsse in Höhe von 10 Mio. €. Für Personal gibt die Bank 5 Mio. € aus, für Sachaufwendungen (v.a. Miete) 2 Mio. € und für Abschreibungen 1 Mio. €. Die Cost-Income-Ratio ist: (5 Mio. € + 2 Mio. € + 1 Mio. €) / 10 Mio. € = 8 Mio. € / 10 Mio. € = 0,8 bzw. 80 %.

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßstab der Produktivität

Organisatorisch
Controlling

Produktionsvolumen

Name

Produktionsvolumen Production-Volume

Bereich
Betrieb
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Das Produktionsvolumen gibt die Menge der Produzierten Güter an. Hierbei kann zwischen Kapazität (maximale Auslastung) und aktuell ( derzeitige Produktion ) unterschieden werden.
Die „optimale Produktionsmenge“ lastet Ihre Maschinen aus, befriedigt jederzeit die Nachfrage und vermeidet gleichzeitig einen hohen „Übervorrat“ (overstock).

Formel

Produktionsvolumen = Menge der erzeugten Produkte für den spezifischen Zeitraum der Betrachtung bzw. allgemein ( maximal)

Häufigkeit

ja nach Bedarf

Abgrenzung

Produktivität

Varianten

 

Beispiel

Für dieses Jahr hat sich die Industrie auf ein Produktionsvolumen von rund 600000 Geräten eingestellt

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Umfang des Produktionsausstoßes

Organisatorisch
Betriebsprozesse

Liefertreue / Termineinhaltungsquote

Name

Liefertreue / Termineinhaltungsquote   Delivery reliability / adherence to deadlines

Bereich
Logistik
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Im Grundsatz bedeutet Liefertreue, dass die richtigen (bestellten) und fehlerfreien Produkte vollständig, zum vereinbarten Termin und zum richtigen Ort (z. B. bei mehreren Werken) geliefert werden.
Als Kennzahl bezieht sich die Liefertreue oft auch nur auf die Termintreue: es soll pünktlich und nicht verspätet oder verfrüht (bei Just-In-Time ebenfalls ein Problem, weil kaum Lagerflächen bestehen) geliefert werden; dabei geht man ungesagt davon aus, dass keine minderwertige Qualität bzw. kaputte Ware und auch nicht nur die Hälfte geliefert wird.

Formel

Eine gängige Kennzahl Termineinhaltungsquote in % wird wie folgt ermittelt: ( Anzahl der Auftragspositionen, die zum vereinbarten Termin geliefert wurden / Gesamtanzahl der Aufträge ) * 100

Häufigkeit

je nach Bedarf / einmal im Quartal / Lieferperiode

Abgrenzung

Order Lead Time

Varianten

 

Beispiel

Ein Unternehmen hat im Monat Dezember 100 Kundenaufträge. Davon liefert es 95 termingerecht an Kunden aus, bei 5 Aufträgen wird 1 bis 3 Tage zu spät geliefert. Die Liefertreue ist 95/100 = 0,95 = 95 %.

Typische Werte

ca. um die 90 %

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Genauigkeit der Terminlich vereinbarten Lieferung

Organisatorisch
Lager und Logistik

NOPLAT

Name

NOPLAT

Bereich
Controlling
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Begriff NOPLAT bezeichnet den Net Operating Profit Less Adjusted Taxes, d.h., das operative Ergebnis nach Abzug angepasster Ertragsteuern.
Das NOPLAT zeigt, wie hoch der Gewinn des Unternehmens wäre, wenn es ausschließlich eigenkapitalfinanziert wäre (d.h., keine zinspflichtigen Verbindlichkeiten hat).

Formel

NOPLAT = EBIT – angepasste Steuern vom Einkommen und Ertrag

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

NOPAT  

Varianten

Berechnung mit dem GKV (GesamtKostenVerfahren)

Beispiel

* Berechnung des EBIT * Berechnung der Steuern vom Einkommen und Ertrag EBIT 2.000.000 – angepasste Steuern vom Einkommen und Ertrag 400.000 = NOPLAT 1.600.000

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des operativen Erfolgs einer Firma

Organisatorisch
Management

NOPAT

Name

NOPAT

Bereich
Finanzen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Begriff “NOPAT“ steht für „Net Operating Profit After Taxes“ und entspricht dem Nettogewinn nach Abzug der Ertragssteuern. Er kann mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) bestimmt werden. Der NOPAT berechnet sich, indem vom EBIT (Betriebsergebnis) die Steuern von Einkommen und Ertrag abgezogen werden.

Formel

NOPAT = EBIT – Steueraufwand (Steuern vom Einkommen und Ertrag)

Häufigkeit

meist einmal Jährlich

Abgrenzung

NOPLAT

Varianten

Berechnung mit dem GKV (GesamtKostenVerfahren) oder dem UKV (UmsatzKostenVerfahren)

Beispiel

* Berechnung des EBIT * Berechnung der Steuern etc. EBIT 2.000.000 -Steuern vom Einkommen und Ertrag 300.000 = NOPAT 1.700.000

Typische Werte

 

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung des Nettogewinns

Organisatorisch
Finanzmanagement

Handelsspane

Name

Handelsspanne / Trade margin

Bereich
Controlling
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Handelsspanne ist ein Begriff aus der Handelsbetriebslehre. Sie bezeichnet den Unterschiedsbetrag zwischen dem Einstands- und dem Verkaufspreis. Häufig wird hierfür auch der Begriff der Marge verwendet. In der Regel wird die Spanne in Prozenten des Verkaufspreises angegeben.

Formel

Handelsspanne* = ( Nettoverkaufspreis – Einstandspreis ) : Nettoverkaufspreis

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

* Hier gilt es zu berücksichtigen, dass grundsätzlich von Nettopreisen ausgegangen wird. Keine Berücksichtigung finden daher die Vorsteuer des Wareneinsatzes oder die Mehrwertsteuer des Listenpreises. Der Einstandspreis ist dabei der um Nachlässe und Zuschläge korrigierte Einkaufspreis.

Beispiel

Ein Pullover wird im Einzelhandel für 50 Euro eingekauft. Es handelt sich hierbei um den Nettopreis. Gelistet wird der Pullover für 80 Euro. Bei diesem Preis ist die Mehrwertsteuer noch nicht enthalten. In diesem Beispiel läge die Spanne bei 37,5 Prozent. Der Kalkulationszuschlag beträgt hier 30 Euro.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Marge

Organisatorisch
Vertrieb

Modalwert / Modus

Name

Modalwert / Modus Modal Value

Bereich
Statistische Größen
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Der Modalwert als einer der Lageparameter der Statistik ist die Merkmalsausprägung, die am häufigsten vorkommt (z. B. in Umfragen genannt wird) bzw. die am wahrscheinlichsten ist.

Formel

Am häufigsten auftretender Wert

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

Mittelwert

Varianten

Gibt es keinen eindeutigen Wert, sondern es treten beispielweise zwei Werte mit der selben Häufigkeit auf, so ergibt sich kein Modalwert bzw. Modus

Beispiel

Ein Unternehmen hat 100 Mitarbeiter. Die Personalabteilung fertigt eine Statistik an, wie viele Mitarbeiter jeweils eine abgeschlossene Ausbildung (30 Mitarbeiter), einen Meistertitel (10) oder einen Hochschulabschluss (60) haben. Der Modalwert (häufigste Wert) für das Merkmal „beruflicher Bildungsabschluss“ ist 60 (Hochschulabschluss). Der Modalwert ist in dem Fall aussagekräftig, weil sich der häufigste Wert von den anderen Werten wesentlich unterscheidet.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für den häufigsten Wert / Modus

Organisatorisch
  • Führung

Quantil

Name

Quantil /  Quantile

Bereich
Statistische Größen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Ein Quantil als eines der Lagemaße unterteilt die Daten einer Datenreihe. Das 20 %-Quantil ist z.B. der Wert, unterhalb dessen mindestens 20 % der Daten liegen (und oberhalb dessen maximal die restlichen % der Werte). Das 50 %-Quantil ist entsprechend der Wert, unterhalb dessen 50 % der Daten liegen.

Formel

Mit dem p-Quantil will man dann den Wert ermitteln, für den 100⋅p Prozent der Daten links bzw. 100⋅(1−p) Prozent der Daten rechts von diesem Wert liegen

Häufigkeit

je nach Bedarf

Abgrenzung

 

Varianten

Spezielle Quantile haben eine eigene Bezeichnung: Quintil ist das 20 %-Quantil, Quartil ist das 25 %-Quantil, der Median ist das 50 %-Quantil und Perzentil ist das 1 %-Quantil.

Beispiel

Eine Familie hat 5 Kinder im Alter von 1, 3, 5, 9 und 12 Jahren. 20 % -Quantil Es soll das 20 %-Quantil berechnet werden: 0,20 × 5 = 1 Dabei ist 0,20 = 20 % das zu ermittelnde Quantil und 5 ist die Anzahl der Daten (5 Kinder).

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für eine prozentuale Anzahl

Organisatorisch

Ausschuss je Mitarbeiter

Name

Ausschuss je Mitarbeiter Scrap per employee

Bereich
Qualitätsmanagement
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Diese Kennzahl unterstellt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Mitarbeiterzufriedenheit und der Qualität der erbrachten Arbeitsleistung besteht. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin produzieren danach weniger Ausschuss
bzw. höhere Qualität als unzufriedene Beschäftigte.

Formel

Verkaufswert der Ausschussproduktion im Zeitraum X / Gesamtzahl der MA

Häufigkeit

einmal pro Jahr

Abgrenzung

Mitarbeiter Zufriedenheit

Varianten

 

Beispiel

Das Unternehmen hatte Anfang März insgesamt 245 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als nicht verkäuflich, und damit als Ausschuss, mussten Waren im Verkaufswert von 231.000 EUR gewertet werden. Daraus ergibt sich für diese Kennzahl ein Wert von 231.000 EUR / 245 = 943 EUR

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für das Qualitätsmanagement

Organisatorisch
Qualitätsmanagement

Paasche – Index

Name

Paasche – Index

Bereich
Statistische Größen
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Paasche-Index beantwortet die Frage: was kostet der aktuelle Warenkorb (die derzeitig von durchschnittlichen Haushalten konsumierten Güter) zu neuen Preisen im Verhältnis zum aktuellen Warenkorb zu alten Preisen?

Formel

Klein p steht hierbei wieder für den Preis des jeweiligen Produktes, klein q für die Menge. Die Zahl gibt uns wieder an, auf welches Jahr wir uns jeweils beziehen. 0 ist also immer das Basisjahr und 1 ist das aktuelle Jahr. Klein i steht für die verschiedenen Produkte, die verglichen werden. Wie man erkennen kann, beziehen sich die Mengen beim Paasche Index stets auf das aktuelle Jahr.

Häufigkeit

einmal pro Jahr

Abgrenzung

Laspeyres – Index

Varianten

 

Beispiel

Angenommen, der Warenkorb umfasst nur 2 Produkte, nämlich Brot und Butter; die Mengen im Warenkorb seien drei 500-gr-Laibe Brote und eine 250 gr-Packung Butter. Die Preise im Basisjahr 01 seien 3 € für ein 500-gr-Brot und 1,50 € für eine 250-gr-Packung Butter. Im Berichtsjahr 02 wird für den Warenkorb im Jahr 02 ein Verbrauch von 4 (statt 3) Broten angenommen, der Butterverbrauch bleibt unverändert bei 250 gr. Der Preis für Brot steigt auf 3,50 €, der Preis für Butter auf 1,60 €. Nun soll anhand dieser Daten der Paasche-Preisindex berechnet werden. Paasche-Index = (4 × 3,50 € + 1 × 1,60 €) / (4 × 3,00 € + 1 × 1,50 €) = 15,60 € / 13,50 € = 1,155. Die Preisänderung nach dem Paasche-Index beträgt also gut 15 %.

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Preisveränderung zum Vorjahr

Organisatorisch
  • Führung