Taktzeit

Name

Taktzeit
Takt Time

Bereich
Controlling
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Diese Kennzahl ist sehr nützlich bei der Planung von Fertigungsaufträgen oder bei der Entscheidung, on ein Auftrag von einem Kunden angenommen werden soll. Taktzeit ist der maximale zeitliche Rahmen, der für die Fertigung eines Produkts aufgebracht werden kann und die Deadline des Kunden noch berücksichtigt.

Formel

Taktzeit = verfügbare Nettozeit / täglicher Kundenanspruch

Häufigkeit

i.d.R je Bestellprozess bei Aufwendigerer Fertigung

Abgrenzung

Cycle Time

Varianten

Taktzeit wird übrigens auch im Englischen mit dem deutschen Begriff bezeichnet und ist dort als „Takt Time“ bekannt. Dabei sollte dieser KPI nicht mit der Zykluszeit-Metrik verwechselt werden, auch wenn beide auf ähnlichen Grundlagen basieren.

Beispiel

Angenommen, ein Produktionsunternehmen hat pro Tag eine verfügbare Nettozeit von 480 Minuten (entspricht 8 Stunden). Der tägliche Kundenanspruch, also die Menge an Produkten oder Dienstleistungen, die jeden Tag erfüllt werden müssen, beträgt 240 Einheiten. Taktzeit = 480 Minuten / 240 Einheiten = 2 Minuten pro Einheit In diesem Beispiel beträgt die Taktzeit 2 Minuten pro Einheit. Das bedeutet, dass das Unternehmen im Durchschnitt alle 2 Minuten eine Einheit produzieren oder eine Dienstleistung erbringen muss, um den täglichen Kundenanspruch zu erfüllen.

Typische Werte

Fall- und Branchenabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl für die Berechnung der zeitlichen Effizienz der Produktion oder Leistungserbringung

Organisatorisch
Produktmanagement

Rückgabequote

Name

Rückgabequote   Return Rate

Bereich
Vertrieb
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Rückgabequote ist der Quotient aus der Anzahl der zurückgegebenen Produkte durch die Gesamtanzahl der verkauften Produkte. Dieser KPI ist auch eine sehr wichtige Kennzahl in der Einzelhandelsbranche. Im Gegensatz zur Defektdichte beinhaltet sie auch subjektive Rückgabegründe wie z. B. das Nichtgefallen eines Produktes. Für die Produktion sind dementsprechend primär Rückgabegründe von Bedeutung, welche sich auf mangelnde oder minderwertige Produktqualität zurückführen lassen

Formel

Rückgabequote =( Anzahl der Rückläufer / Anzahl der Verkauften Produkte ) * 100

Häufigkeit

je Auslieferungsperiode, beispielweise Wöchentlich oder Monatlich

Abgrenzung

Defekte

Varianten

 

Beispiel

Eine Firma Produziert pro Monat 1000 Tische. Betrachtet wird der Monat Januar, in welchem 16 Tische zurück gegeben wurden. Daraus ergibt sich eine Rückgabequote = ( 16 / 1000 ) *100 = 1,6 %

Typische Werte

Fallabhängig

Anwendung
Fachlich

Maßzahl zur Berechnung der Rückgaben von Produkten

Organisatorisch
  • Produktmanager
Vertrieb

Einsparungsquote

Name

Einsparungsquote
economy rate

Bereich
Innovationsmanagement
Typ
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Einsparungsquote zeigt die prozentuale Kostenersparnis bei einem Produkt oder Service durch Innovationen. In der Regel stellt sie die Veränderung der Produktions- bzw. Servicekosten durch neue bzw. angepasste Technologien oder Prozesse dar. Mit Hilfe der Kennzahl kann die Weiterentwicklung der Produktion und des Serviceprozesses ermittelt werden. Eine positive Einsparungsquote erhöht die Produkt- bzw. Servicerentabilität.

Formel

\text {Einsparungsquote} = \frac {\text{Kostenersparnis}}{ \text{Gesamtkosten des Produkts}}100\%

Häufigkeit

Jährlich
Quartalsweise

Abgrenzung

Produktrentabilität / Rentabilität (Produktgewinn / Gesamtkosten der Produktion)

Varianten
bezogen auf:
Service
Organisation
Produktlinien
Beispiel

Durch aktualiseren einiger Arbeitsprozesse erlangte eine Firma eine Kostenersparnis eines ihrer Produkte um 350,00 EUR.

Einsparungsquote = 350,00 EUR /  1700,00 EUR * 100% = 20,59%

Typische Werte

Wie bei Innovationen üblich sind Erwartungs- und Zielwerte schlecht vorhersagbar.

Anwendung
Fachlich
  • Maßzahl für die Produktentwicklung
  • Kenngröße für Wirksamkeit von Veränderungen
  • Entscheidend für den Erfolg eines Produktes

 

Organisatorisch
Betriebsprozesse
Controlling
Innovationsmanagement
Management
Produktmanagement
  • Produktmanager
Prozessmanagement
  • Service Level Management

Rohertrag

Name

Rohertrag
gross profit

Bereich
Betrieb
Typ
absolute Zahl
Beschreibung

Die Kennzahl stellt die Differenz zwischen den Umsatzerlösen und dem Ma­terial- und Wareneinsatz und den Fremdleistungen dar. Das prozentuale Verhältnis zwischen Rohertrag und Umsatzerlösen ist die Handelsspanne. Es wird zwischen Rohertrag I und II unterschieden. Ist der Wareneinsatz weitgehend mit den variablen Kosten identisch, wird durch den Rohertrag angezeigt, wie hoch die Fixkosten maximal sein dürfen, damit noch Gewin­ne entstehen können. Im Projekt- und Dienstleistungumfeld ist, zumindest wenn die Leistung ohne fremde Unterstützung erbracht wird, der Rohertrag gleich (oder nahe bei) dem Umsatz. Aus diesem Grund spielt diese Kenn­größe vor allem im Handel oder dort, wo substantiell Fremdleistungen mit einbezogen werden, eine Rolle.

Formel

Umsatzerlöse
– Wareneinsatz
– Materialkosten
– Fremdleistungen
= Rohertrag I
– Bezugskosten
= Rohertrag II

Häufigkeit

Je nach Bedarf

Abgrenzung

Werden vom Rohertrag II die Personalkosten abgezogen, erhält man den Deckungsbeitrag

Varianten
bezogen auf:
Branchen
Produkte / Services
Niederlassungen
Beispiel

Ein Unternehmen erzielt Umsatzerlöse in Höhe von 850.000 Euro. Der Wareneinsatz beträgt 480.000 Euro. Somit ergibt sich ein Rohertrag von 370.000 Euro.

Typische Werte

Die zu erwartenden Werte hängen sehr stark von den Produkten bzw. Services, der Markt- und Konkurrenzsituation ab. Der Rohertrag kann gesteigert werden, wenn der Wareneinsatz verringert wird oder die Umsatzerlöse gesteigert werden.

Anwendung
Fachlich
  • Maßgröße für die Wert­schöpfungstiefe eines Unternehmens
  • Handel: entscheidend für die betriebliche Erfolgsmessung
Organisatorisch
Management
  • Geschäftsführung
Produktmanagement
Vertrieb

Innovationsgrad

Name

Innovationsgrad
degree of innovation

Bereich
Innovationsmanagement
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Der Innovationsgrad ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigs­te Kenngröße aus dem Innovationsmanagement. Sie beschreibt den Um­satzanteil, der mit neuen Produkten, deren Markteinführung weniger als drei (manchmal auch fünf) Jahre zurückliegt, erzielt wird. Da für den Inno­vationsgrad viele Referenzwerte vorliegen und eine große Zahl von Unter­nehmen den Kennwert veröffentlichen, eignet er sich sehr für ein Bench­marking.

Formel

Innovationsgrad = \frac{Umsatz Produkte (Markteinf. < 3 Jahre)}{Gesamtumsatz} 100\%

Häufigkeit

Jährlich

Abgrenzung

Innovationserfolg (Einbeziehung der Kosten)

Varianten
bezogen auf:
Marktsegmente
Produktsegmente
Beispiel

In den letzten drei Jahren wurden zwei Produkte/Services in das Portfolio aufgenommen. Damit wurde in diesen drei Jahren zusammen 40 Mio. EUR Umsatz erzielt und der Gesamtumsatz lag bei 100 Mio. EUR. Dies ergibt fol­gendes:
Innovationsgrad = \frac{40 Mio. EUR}{100 Mio. EUR} 100\% = 40\%

Typische Werte

Der Innovationsgrad ist stark von der Branche und dem Produktsegment abhängig. Junge Unternehmen haben tendenziell einen höheren Innova­tionsgrad als alteingesessene Unternehmen. Spitzenunternehmen errei­chen Werte von bis zu 85%. Der Durchschnitt in der deutschen Wirtschaft liegt bei etwa 14%. Branchen wie Maschinenbau erreichen etwa 27% und die Elektroindustrie 36%.

Anwendung
Fachlich
  • Indikator für die Innovationskraft eines Unternehmens
Organisatorisch
Innovationsmanagement
  • Innovationsmanager
Management
  • Geschäftsführung
Produktmanagement
  • Produktmanager

Abwanderungsquote

Name

Abwanderungsquote / -rate
churn rate

Bereich
Vertrieb
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Unter der Abwanderungsquote versteht man den Anteil an Kunden, der in­nerhalb eines Zeitraums zu einem Konkurrenten wechselt oder aber keine weitere Verwendung mehr für die Leistung (Produkt, Service oder Dienst­leistung) hat. Zusammen mit der Anzahl der neugewonnen Kunden spiegelt die Abwanderungsrate das (ggf. auch negative) Wachstum wieder. Daraus lassen sich Marketingmaßnahmen bewerten und, bei Bedarf, Gegenmaß­nahmen zur Senkung der Abwanderungsquote ergreifen. Kundenrückgewinnung, Neukundenakquise und Erhöhung der Kundenzu­friedenheit stellen noch weitere Maßnahmen zur Verringerung der Abwan­derungsquote dar. In Verdrängungsmärkten sind neu hinzugewonnene Kunden unmittelbar mit Abwanderungen bei Konkurrenten und umgekehrt verbunden.

Formel

\text {Abwanderungsquote} =  \frac {\text{Anzahl der abwandernden Kunden}}{\text{Gesamtkundenanzahl zum Beginn der Periode}}100\%

Häufigkeit

Jährlich; je nach Bedarf

Abgrenzung

Kundenveränderungsrate (berücksichtigt auch neu gewonnene Kunden)

Varianten
bezogen auf:
Märkte
Produkte
Zeitintervalle
Beispiel

Ein IT-Dienstleister hat eine Gesamtkundenanzahl von hundert Service­nehmern. Im Monat Juni entscheiden sich sieben neue Kunden für den Service und drei Kunden kündigen den Dienst.

Die drei abgewanderten Kunden werden durch die Gesamtkundenanzahl, der am Monatsanfang existierenden Kunden von 100 geteilt. Die Abwande­rungsquote liegt hier bei 3%.

Typische Werte

Die Größe ist stark von der Branche, Leistung, Standardvertragslaufzeit und Gesamtkundenanzahl abhängig. Die Kennzahl kann aufgrund der Definition nicht negativ sein.

Anwendung
Fachlich
  • Vertrieb
  • Marketing
Organisatorisch
Marketing
Produktmanagement

Deckungsbeitrag

Name

Deckungsbeitrag
contribution margin

Bereich
Controlling
Typ
Trendzahl
Verhältniszahl
Beschreibung

Die Kennzahl ist ein Begriff aus dem Controlling und eine der wichtigsten Kennzahlen, da sie den Beitrag eines Bereichs zum Unternehmenserfolg darstellt. Um die Wertschöpfungskette und den organisatorischen Aufbau zu berücksichtigen, wird der Deckungsbeitrag häufig in Stufen aufgeteilt. So entspricht der klassische Deckungsbeitrag dem Deckungsbeitrag I. Er stellt die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und den variablen Kosten dar und gibt somit an, wie viel ein Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt. Der Verkaufspreis sollte mindestens die variablen Kosten des Produktes ab­decken, alles Weitere darüber hinaus trägt zur Abdeckung der fixen Kosten bei. Ist der Deckungsbeitrag höher als die Fixkosten, wird ein Betriebsge­winn erzielt.
Deckungsbeitrag II berücksichtigt dann die gruppenfixen Kosten, Deckungsbeitrag III die bereichsfixen Kosten, usw.

Formel

St\"uckdeckungsbeitrag (d) = p - k_{v}

p = Stückpreis; k_{v} = variable Stückkosten

Häufigkeit

Monatlich; je nach Bedarf

Abgrenzung

Der Deckungsbeitrag kann auf ein einzelnes Produkt (Stückdeckungsbei­trag) oder auf die gesamte Absatzmenge (Gesamtdeckungsbeitrag) bezogen werden. Des Weiteren können die Deckungsbeiträge noch verfeinert wer­den, um ein genaueres Ergebnis zu erhalten. Einige Unternehmen haben die Berechnung bis zum Deckungsbeitrag V oder sogar noch weiter eta­bliert.

Varianten

Gesamtdeckungsbeitrag (D) = E - K_{v}
bzw.: D = d * x
E = Gesamterlös; K_{v} = variable Gesamtkosten; x = Menge

Deckungsbeitrag II = D – produktfixe Kosten
Deckungsbeitrag III = D II – gruppenfixe Kosten
Deckungsbeitrag IV = D III – bereichsfixe Kosten
Deckungsbeitrag V = D IV – unternehmensfixe Kosten

Beispiel

Ein Systemhaus verkauft Lizenzen in einem Wert von 100.000 Euro. Die Kos­ten hierfür belaufen sich auf 70.000 Euro. Es wurden 8 Lizenzen verkauft.
Stückdeckungsbeitrag (d) = 100.000 € – 70.000 € = 30.000 €
Gesamtdeckungsbeitrag (D) = 800.000 € – 560.000 € = 240.000 €
bzw.: D = 30.000 €/Stück * 8 Stück = 240.000 €

Der Stückdeckungsbeitrag liegt somit bei 30.000 Euro. Der Gesamt­deckungsbeitrag bei 240.000 Euro.

Typische Werte

Abhängig von der Art und Größe des Unternehmens

Anwendung
Fachlich
  • Berechnung des Break-Even-Points
  • Berechnung des Anteils der Pro­dukte bzw. Produktgruppen an den Fixkosten
Organisatorisch
Controlling
Finanzmanagement
Management
  • Abteilungsleitung
  • Geschäftsführung
Produktmanagement